Dezember 2010: Viel Schnee und Frost und das sogar schon vor Weihnachten. Außer dem gelegentlichen Frischaufeln der Fluglöcher bleibt nicht viel zu tun. Mit dem Stethoskop nachgelauscht hört man nur ein tiefes Brummen der eng zusammengelagerten Bienentraube. Mitte Dezember wird es dann noch einmal mild, für ein Wochenende springt die Temperatur auf fast 6 Grad und die weiße Pracht sinkt zusammen. Jetzt ist die Gelegenheit für die sogenannte Winterbehandlung. Nun ohne jegliche Brut im Volk hat die Varroamilbe keine andere Wahl als auf den dicht lagernden Bienen abzuwarten bis das Brutgeschäft wieder aufgenommen wird. Aus imkerlicher Sicht ist das die Gelegenheit, den Parasiten einen entscheidenden Schlag beizubringen - unter größtmöglichster Schonung der Bienen und ihrer Produkte!

Daher verwende ich Oxalsäure, die gemäß des aktuellen Kenntnisstandes und Empfehlungen der Landesbieneninstitute zum Einsatz kommt. Diese organische Säure kommt auch in diverse Gemüsesorten (z.B. Rhabarber) vor und ist auch in Bio-Imkereien ein anerkanntes und zugelassenes Mittel. Niedrig dosiert in warmer 1:1 Zuckerlösung wird sie in die Wabengasse auf die Bienen geträufelt. Die Tiere putzen einander stark und verbreiten so das Präparat in der Wintertraube. Für ein paar Minuten muß dazu jeder Kasten geöffnet werden; jedoch werden keine Waben gezogen. Jede fallende Milbe bedeutet einige Tausend Tochtermilben weniger im nächsten Jahr. Nach dieser Behandlung ist dann Ruhe so daß weder die Tiere noch die begehrten Produkte Belastung erfahren.

November 2010: Aus der einst klaren, leichtflüssigen Lindentracht ist nun ein cremiger und nur noch schwer zu rührender Honig geworden.Die Kostprobe überzeugt: feinkristallin und schmelzend, keine groben "Zuckerkörner" - so muß er sein; das häufige Rühren in den letzten zwei Monaten hat sich gelohnt. Der eintägige "Martinssommer" am 13.11.2010 mit fast 20 Grad hat noch mal zu einem regen Bienentanz geführt - alle Völker nutzten die Gunst der Stunde um auszufliegen und ihr "Geschäft" zu machen. Einige trugen sogar noch leuchtend gelben Pollen ein!

September 2010: Die Lindentracht beginnt zu kristallisieren und so beginnt die Honigpflege - regelmäßiges Rühren sorgt für eine streichfähige Konsistenz desspäter festen Honigs. Bei den Bienen ist nicht mehr viel zu tun. Die letzten Fütterungen sind fast abgeschlossen und die 2. Varroabehandlung ist überstanden.

August 2010: Die letzte Schleuderung in der ersten Augustwoche bescherte uns einen duftenden Lindenhonig. Nun aber muß das Entnommene "zurückgezahlt" werden - mit viel Arbeit & Futter! Nach dem Abschleudern werden die leeren Honigwaben für kurze Zeit auf die Völker aufgesetzt so daß die Bienen die leeren Waben putzen und reparieren. Derart trocken gelegt lassen sich diese unbebrüteten Naturbauwaben sich gut über den Winter lagern. Anschließend erfolgte die erste Varroabehandlung mit Ameisensäure -d adurch werden lästige und über die Zeit tödliche Untermieter im Bienenvolk - die Varroamilben - bienenschonend abgetötet. Anschließend wird aufgefüttert - mit einem Zuckersirup aus Glucose und Fructose mit dem der entnommene Honig ersetzt wird. Damit kann das Bienenvolk gut überwintern. 14 bis 21 kg dieses Sirups können in dem Bienenvolk verschwinden und werden bis zum Einsetzen der nächsten Tracht nach und nach verzehrt.

Juli 2010: Mit einer Zwischenschleuderung haben wir einen delikaten Robinienhonig ernten können, der unser Sortiment erweitert.

Juni 2010: Nach einem Brandschaden, der rund 30.000 Bienen das Leben gekostet hat (siehe Galerien) sind die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Die überlebenden Bienen konnten sich gut in das neue Volk einleben und es verstärken.

2010: Mit diesem Eintrag geht unsere Imkerei "online" - hier halten wir Sie regelmäßig über unsere Imkerei und ihre fleisstigsten Mitarbeiter auf dem Laufenden!

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