26.12.2015: Es ist 2. Weihnachtsfeiertag. Es sind 14 Grad und alle Völker fliegen wie verrückt. Und sie werden offenbar auch fündig - einige tragen Pollenpakete heim. Dazu finde ich tatsächlich auch noch vitale Drohnen in dem einen oder anderen Volk...was für ein verrückter Jahresausklang. Stichprobenartig geschaut aber keine Brut gefunden...

Polleneintrag im Dezember - Bild: Melanie von Orlow
Polleneintrag im Dezember - Bild: Melanie von Orlow

Leider hat sich bei der heutigen Nachschau auch gezeigt dass mein winterlich umgesetztes Volk weisellos ist...schade aber auch!

24.12.2015: Gesegnete Weihnachten! Strahlende Sonne mit 13 Grad und wieder sind die Damen unterwegs...zumindest die, die jetzt in der Sonne stehen. Immer wieder erstaunlich wie die Tierchen das mitbekommen selbst wenn das Flugloch nicht mal direkt beschienen wird. Ob da immer wieder mal eine nachschaut und dann die anderen alarmiert?

Nun, Geschenke gibt es wohl nicht heim zu bringen. Allenfalls Wasser aber kaum Pollenspender...

20.12.2015: Fröhlichen 4. Advent allerseits - heute vormittag gab es bei 12 Grad ein Sonnenloch und da kamen die Immen aus ihren Kisten um mal rasch das stille Örtchen aufzusuchen und Wasser zu tanken. Ein Volk ging dabei gleich den direkten Weg und nutzte eine Lücke zwischen Zarge und Deckel.

Wetter soll weiterhin so lau bleiben...keine wirklich guten Nachrichten. Es besteht die Gefahr eines frühen Bruteinschlags mit hohem Futterverbrauch - und wenn es dann doch plötzlich kalt werden sollte, kann es zum Futterabriß kommen. Das kann noch ziemlich tricky werden - also wachsam bleiben, immer ein Auge und Ohr für die Bienen und eines für die Wettervorhersage!

Volksstärke bei 6 Grad (stark, mittel, schwach) auf DN 1,5 - Bild: Melanie von Orlow
Volksstärke bei 6 Grad (stark, mittel, schwach) auf DN 1,5 - Bild: Melanie von Orlow

16.12.2015: So, die Winterbehandlung ist geschafft und es gab keine bösen Überraschungen. Selbst Kisten, die beim ersten Blick tot und leer erschienen - dank des Leerraums hinter dem Schied wurde einfach mal kurz geschoben und die Wabengasse erweitert und da sassen die Damen halt gerade ein Stockwerk tiefer. Dann musste beim Träufeln die Pipette etwas tiefer hineingeschoben werden aber das war es auch schon.

Alle Völker wunderbar entwickelt und prächtig, nur ein einziges heuer, das ich als "schwaches Volk" mit nur 30 ml beträufelte. Starke Völker sassen über die ganze Breite mit bis zu 7 Wabengassen, normal waren so 5-6 und das nicht auf ganzer Breite.

Allerdings sind diese Einschätzungen immer nur grobe Daumenwerte - nicht immer ist das nun die "perfekte Kugel" und sitzt die Kugel eher tief, kann man von oben die Masse leicht unterschätzen. Daher lüpfe ich zunächst nacheinander alle Deckel und verschaffe mir erst einmal einen Gesamteindruck am Stand und dann wird relativ zueinander geträufelt - das stärkste bekommt eben 50 (braucht man auch da man mit 40 oft nicht alle Wabengassen abträufeln kann) und das schwächste Volk seine 30.

Tatsächlich macht man sich heuer bei manchen Völkern schon Sorge: Wird das Futter langen? Kurzes Anheben signalisiert aber Entspannung - ordentlich Reserven...noch...

Auch das umgesiedelte Volk aus der Winterbergung ist noch munter und hat nicht - wie befürchtet - den großen "Dünnpfiff" entwickelt wie befürchtet. Alles sauber und akurat.

Manche Völker sitzen auch bei den heutigen 6 Gad erstaunlich locker und man fragt sich was denn da grad im Busche ist...etwa Bruteinschlag? Ist nicht ganz auszuschließen...

 

14.12.2015: In diesem Jahr ist wohl die imkerliche Frage des Jahres: Wann Oxalsäure träufeln? So mild und warm wie der November daher kam, ist das tatsächlich nicht ganz einfach...aber es ist nicht nur die Temperatur, die die Brutfreiheit diktiert. Auch Tageslänge und Pollenverfügbarkeit werden eine Rolle spielen. Grundsätzliche Daumenregel: 3 Wochen nach dem ersten Frost ist das Volk brutfrei - das mag in diesem Jahr nicht genau stimmen aber zumindest das umgesetzte Volk aus dem Dach hatte keine Brut mehr.

Meine Planung ist: Mittwoch, der 16.12.2015 zum Träufeln. Laut Weittervorhersage optimal da trocken und 4-5 Grad. Danach soll es wieder auf 10-11 Grad hoch gehen und dann sitzt die Traube zu locker, da wirkt dieTräufelung überhaupt nicht mehr!

Natürlich besteht das Risiko das einzelne Völker noch/wieder brüten doch letztlich hat das nur die Folge dass die Träufelung nicht so gut wirkt - gänzlich sinnlos ist es aber dennoch nicht denn jede Milbe weniger sind 100 weniger im nächsten Sommer!

04.12.2015: Heute war ich mal wieder zu einem interessanten Einsatz gerufen worden - die Rettung eines Bienenvolks aus der Zwischendecke eines Altbaus. Das war dann doch mal eine Herausforderung zumal man nur auf die Balken treten konnte. Aber dann war es schneller und unkomplizierter als erwartet, kaum eine Biene flog auf angesichts der kühlen Temperaturen. Da das womöglich auch für andere interessant ist, werde ich das als Galerie zusammenstellen.

Zum Ameisennest umgebauter Holzbalken - Bild: Melanie von Orlow
Zum Ameisennest umgebauter Holzbalken - Bild: Melanie von Orlow

03.12.2015: Zwei interessante Tage liegen hinter mir und der einzige Wermutstropfen ist, dass ich das Post-Neonicotionoid-Seminar dafür sausen lassen musste: Ich habe mir angehört wie die Schädlingsbekämpfer bezüglich Hornissen und Wespen geschult werden und welche Methoden sie anwenden. Gab sogar eine umfangreiche Prüfung am Ende zu diesem Thema.
War ganz schön wenngleich mir der Aspekt Beratung doch etwas zu kurz kam...allerdings ist das Selbstverständnis der Branche eben auch eher das Handeln als die Beratung. Auch so kleine Besonderheiten wie die Migration der Hornissen oder die Vespa velutina fanden keine Zeit.

Interessant war auch der Teil über Ameisen und am Ende kam ich zum Schluss dass ich keine Fussbodenheizung will. Die Tierchen lieben die Dämmschicht unter den Heizschlangen und zerlegen sie...und das Bekämpfen ist ein Glückspiel da man die Mittel nur auf Verdacht über Bohrungen einbringen kann. Wahnsinn, was die aus einem massiven Holzbalken machen - die mitgebrachten Exemplare waren munter ausgehölt und zu leichten Niststätten umgebaut worden.

Es gab viele Beispiele und Anekdoten, eigentlich ein ganz spannender Beruf der viel an Wissen und Kreativität verlangt...allerdings braucht es auch ein kritisches Betrachten was die Industrie da so an Mitteln auf den Markt bringt. Werde zukünftig wesentlich misstrauischer Rollladenkästen öffnen denn manche sehr potente Insektizide werden als Stäube eingebracht und liegen dann jahrelang in dem einst von Wespen bewohnten Kasten rum...bis dann womöglich ich komme um Hornissen raus zu holen und den Kram dann wieder aufwirbele!

21.11.2015: Heute ein weiteres Mitbringsel aus den USA am Zaun installiert. Solche schönen Gimmicks bekommt man leider wirklich nur in den USA!

beekeeper-Sign - Bild: Melanie von Orlow
beekeeper-Sign - Bild: Melanie von Orlow

Nun wird es endlich kalt, oder besser: kälter. Damit kann man nun darauf hoffen, doch wenigstens um Weihnachten rum die Winterbehandlung durchführen zu können.

Mit HopGuard zeichnet sich ja auch eine interessante Alternative zur Oxalsäure ab und Pia Aumeier berichtete beim DVG-Kongress in Berlin auch viel Gutes über MAQS...schön, dass es noch Verbesserungen im Behandlungs-Portfolio gibt die es insbesondere auch Anfängern erleichtern, die doch nicht ganz unkomplizierte Ameisensäurebehandlung durchzuziehen. Übrigens soll das auch weiter gefördert werden - die EU will konkret für die Entwicklung von Bienenarzneimitteln erweiterte Schutzrechte etablieren um die Firmen zur Forschung und Etwicklung zu motivieren (hmm, mag auch der Erfolg dre Lobbyarbeit eines gewissen Chemiegiganten zu sein, der sich immer mehr als Bienenschützer profilieren will und dafür sein Geschäftfeld sichern mag...).

Auch der Import von Mitteln aus anderen Ländern soll eine gewisse Erleichterung erfahren...aber das ist alles noch nicht beschlossen. Dennoch bemerkenswert dass diese Ausnahmen konkret nur für Bienenmedikamente gelten sollen!

Die Apimondia 2019 geht übrigens nach Montral/Kanada...auch eine Reise wert. Aber Istanbul in 2017 reizt mich momentan noch mehr wenngleich die politische Lage es zunehmend schwieriger macht. Wohin kann und sollte man noch reisen wenn man scheinbar nicht einmal mehr daheim ein sicheres Gefühl haben kann?!

Habe den Eindruck, jeder Jahreswechsel erhöht die Unsicherheit beim Blick nach vorn...schade ist das.

Da wünschte man sich, der Körper wäre wie der des Bien...sich ständig erneuernd, einfach weitermachend, jedes Frühjahr optimistisch und dennoch voraussorgend und umsichtig schon den nächsten Winter im Auge. Nichts trübt diese über Jahrmillionen geformte Intelligenz frei von Dogmen und Religionen (aber lassen wir die Kirche im Dorf...Bienen kennen auch keine Gnade wenn es darum geht, im Spätsommer die Reserven zulasten anderer aufzustocken...Survival of the Fittest!).

 

09.11.2015: Der Imkertag in Stadtroda war eine echte Überraschung - ein mit 200 Personen großes und nteressiertes Publikum, gute Vorträge und ein umfangreicher Stand der Fa. Bienenweber. Interessanterweise war die Fa. Bayer mit einem Stand vertreten und verteilte fleissig hellgrüne Stoffbeutel mit Werbematerialien; darunter sogar ein solider Stockmeissel mit Bayer-Logo und dem Spruch "Wir schützen Bienen" darauf....mal ein Oxymoron der besonderen Art.

Presented by Bayer - Bild: Melanie von Orlow
Presented by Bayer - Bild: Melanie von Orlow

Besonders spannend war der Vortrag von Herrn Otten über das Trachtnetz, das inzwischen mit 200 Waagen arbeitet. Inzwischen liefern auch die aktuell verkauften Waagen der Fa. Wolf-Waagen dem Trachtnetz zu (sofern der Käufer damit einverstanden ist). Mithilfe von Fluglochmessgeräten, Wetterbeobachtung und sehr fein auflösend messender Waagen (alle 5 min.) konnten erstaunliche Dinge festgestellt werden. So fliegen Bienen noch bei unter 10 Grad aus - allerdings kommen fast alle nicht mehr zurück. Die Untersuchung solcher abfliegender Bienen ergab, dass gut 70% davon Nosemasporen und andere Viren trugen!

Täglich kommen übrigens rund 1000 Bienen vom Sammelflug nicht mehr zurück - der normale Grundverlust am Tage den die Königin ausgleichen muß.

Auch sehr spannend: Der Zeitpunkt des Trachtbeginns korelliert mit der Höhe der anschließenden Winterverluste. Je früher die Tracht beginnt, desto höher die Winterverluste. Daher erwartet Herr Otten für 2015/2016 eher geringe Verluste und prognostiziert um die 15%.

30.10.2015: Im Gespräch mit Floridas einzigem Hersteller von Holzbeuten bei Miami stellte sich heraus, dass das vielgerühmte "einheitliche" Imkern in den USA auch nur ein Mythos ist - nicht das "Weltmaß" Langstroth, sondern vornehmlich Dadant ist dort in Einsatz. Langstroth sei aber ebenso vebreitet und recht ähnlich.

Souvenirs: Handschuhe und SHB-Falle - Bild: Melanie von Orlow
Souvenirs: Handschuhe und SHB-Falle - Bild: Melanie von Orlow

Florida hat das Problem der deutschen Stadtimkerei und das rund um das Jahr: Zuviele Bienen auf zu wenig Platz. Angesichts des schönen Wetters und einer (wenn überhaupt) nur kurzen Brutpause ist das auch nicht verwunderlich. Allenfalls im Dezember füttere man bei Bedarf etwas zu. Dafür rückt man der Varroa-Milbe mit allen Mitteln zuleibe - Amitraz & Co.!

Hinzu kommt der Kleine Beutenkäfer, der zumindest in Florida bei schwachen Völkern zum Problem werden kann. Mit Mineralöl-gefüllten Käferfallen, die zwischen die Oberträger gehängt werden, werden die Befallsraten überwacht. Man sehe eigentlich immer so 10-15 Käfer aber wenn es mehr wird, dann geht es mit Permethrin heran mit dem man den Boden rund um die Beuten behandele. So müssen auch die Imker also ordentlich Pestizide einsetzen...und leiden gleichermassen denn Floridas Plantagen werden enorm und rücksichtslos gespritzt, so die Imkerin (die immerhin mit rund 500 Völkern ausgestattet ist).

Allerdings wird der wilde Gebrauch nun auch in Florida begrenzt - das Florida Pesticide Law wurde erst vor kurzem überarbeitet und nun braucht es auch für Privatanwender bestimmter Pestizide (darunter wohl sogar Glyphosat wie RoundUp) Schulungen und kostenpflichtig zu erwerbende Lizenzen. Besonders spannend und in Deutschland undenkbar: in öffentlich einsehbaren Datenbanken kann man diese Lizenzen überprüfen und checken, ob eine gültige Genehmigung vorliegt, wer die Schulungenwann und wo absolviert hat und welches Lizenzniveau erreicht wurde...traumhaft aus Sicht deutscher Umweltschützer!

Ansonsten die altbekannte Palette im Imkereibedarf; allerdings setzt sich diese ventilierte Form des Imkeranzuges hier wohl durch...verständlich in der schwülwarmen Atmosphäre, in der selbst Wäsche 3 Tage lang vergeblich zum Trocknen auf der Leine bleibt ehe sie dann doch im Trockner verschwindet...

Durchweg teuer ist das Zeug aber auch hier wie auch das allgemeine Preisniveau...100 bis 150 € kostet der Anzug!

Insektizide für alle Fälle (USA) - Bild: Melanie von Orlow

23.10.2015: Andere Lände, andere Sitten - das so wunderschön saftig-grüne Naples (Florida/USA) voller Fischadler, Libellen, Eidechsen, Delfine und traumhafter Landschaften der Everglades und Mangroven...und dann in den besiedelten Gebieten durchweg Rasen an allen Ecken und Enden als ob es keine andere Form der Gartengestaltung gebe. Selbst das "öffentliche Grün" besteht im Wesentlichen aus aufwendig zu pflegendem Rasen mit Palmen und Wechselflor.

Petizidangebot im Baumarkt (USA) - Bild: Melanie von Orlow
Insektizide für alle Fälle (USA) - Bild: Melanie von Orlow

Im Baumarkt dann - frei verkäuflich und im "Extra value"-Format kanisterweise - RoundUp und andere Herbizide. Dabei sind bereits erste "Superweeds" in den USA aufgetreten; also "Unkräuter", die gegen diese Substanzen immun sind...also verkauft man noch fleissig wo es eben noch geht.

Pestizidangebot im Baumarkt (USA) - Bild: Melanie von Orlow
Pestizidangebot im Baumarkt (USA) - Bild: Melanie von Orlow

Ein Regal weiter Insektizide wie sie bei uns allenfalls an Schädlingsbekämpfer abgegeben werden. Gegen Wespen, Hornissen und "Carpenter Bee" - Holzbienen, die in der Regel bevorzugt in morschem Holz nisten und dort ihre Gänge nagen. Aber anstatt in den Holzschutz zu investieren soll es eben die Chemie richten.

Aber anders kann man wohl die grünen "Rasenparadiese" nicht bewahren und vermutlich ist es das Fehlen großflächiger Landwirtschaft die diese Region bisher vor augenscheinlich Schlimmerem bewahrt. Wie würde hier wohl eine Blumenwiese aussehen? Auf den selten zu findenden Baulücken kann man das noch sehen und während es dort summt und fliegt ist nebenan grüne Grabesstille...

 

14.10.2015: Nachdem die Kontrolle am Wochenende doch tatsächlich zwei Völker ergeben hat die mutmaßlich weisellos sein (das eine pflegte eine Weiselzelle; das andere hatte ja noch die Reste der Weiselzellen aber keine Brut mehr) musste ich wirklich noch zwei Nachfolgerinnen bestellen und wurde bei einem Carnica-Züchter fündig der wohl die letzten Begattungskästchen auflöste.

Beinahe zu spät - Bild: Melanie von Orlow


Aber so spätes Versenden von Bienen ist tückisch - der Blick in den Postkasten war noch gerade rechtzeitig: Eine Königin war schon mitsamt der Begleitbienen verklammt und wie tot. Erst in der warmen Stube regten sie sich wieder und die Queen schleckte Honig vom Finger.

Da sich die Bienen durch diesen Kälteschock schon bekotet hatten, verzichtete ich auf Begleitkäfig und Co. und setzte diese Königin bei Regen und "Schietwetter" einfach direkt in das Volk.
Die andere wurde klassisch zum Freifressen in das Volk gehängt - mal sehen, ob die Damen diese unangenehme Reise überstehen werden.

Meine Lehre daraus: Das passiert mir nicht noch mal! In der kommenden Saison werden mit dem Ablegerboden einfach drei 3-Wabenvölker zusammen in einer Zarge gepflegt bis der Winter kommt und dann erst die Schiede zum Vereinigen gezogen. Oder ich versuche, die Damen in dieser Dreier-Einheit durch den Winter zu bekommen. Egal in welcher Variante braucht es bei diesem Ansatz zwingend Zufütterung im Frühjahr; ist also arbeitsintensiver...aber so ein "Backup" ist einfach Gold wert denn um diese Zeit ist es kaum noch möglich, günstig an Königinnen zu kommen; geschweige denn gute!

Aber für zwei schöne Vollvölker wäre es einfach schade gewesen zumal in diesem Jahr wirklich keine Schwächlinge am Stand sind - alle sehr stark und prächtig; da braucht es kein Verstärken!

04.10.2015: Was für ein prächtiger Sonntag - 20 Grad und Sonne! Perfekt um noch mal kurz an die Immen zu gehen und die Schwammtücher aufzulegen. Ein Volk erschien mir etwas schwach und bei der Durchsicht war dann auch schnell klar warum: Das Volk hat seine Königin verloren und offenbar noch eine nach gezogen. Aber ob die noch genug Drohnen gefunden hat mag bezweifelt werden....zwei Völker weiter links hatte es auch nicht geklappt obwohl ich heute tatsächlich noch die eine oder andere Drohne gesehen habe. Aber nun, Anfang Oktober, ist es arg schwer noch eine Königin zu bekommen und womöglich ist das Volk auch durch die lange Brutpause nicht mehr stark genug für die Überwinterung. Die Vereinigung mit einem schwachen aber weiselrichtigen Volk wäre die sinnvollste Option aber nicht ganz ohne Risiko für die dortige Königin.

Da aber heuer alle Völker wirklich prall und stark sind, braucht es das Risiko auch nicht. Also machen lassen; vielleicht hat das Volk Glück und die junge Queen kann wenigstens noch den Volksaufbau in die Wege leiten.

03.10.2015: Es soll noch mal ein schönes und mit an die 20 Grad noch warmes Wochenende geben, also heute die Futterzargen herunter genommen und die Varroaböden in Vorbereitung auf eine letzte Behandlung eingeschoben. Die Bienen sind schon eindeutig im "Wintermodus" - träge und schlaftrunken reagieren sie kaum auf Rauch noch finden sie sich so aktiv zu Gruppen zusammen; geschweige denn zurück ins Volk. Also nichts mehr mit Durchsicht aber das braucht es auch nicht mehr. Jetzt muss alles passen und wird es auch...ein paar Völker mehr in den Winter nehmen kann aber nie schaden.

Bei den Hornissen sind die letzten paar Arbeiterinnen des Potsdamer Volkes quasi als Gouvernanten nun damit beschäftigt, die aufdringlichen Freier zu verscheuchen. Unermüdlich umkreisen bis zu einem halben Dutzend Männchen den Kasten um nicht den seltenen Moment zu verpassen wenn dann doch mal eine der raren Jungfern erscheint.

Die zieren sich, stecken ab und an mal einen Kopf hinaus aber nur mit viel Glück erlebt man den Abflug dieser wirklich schweren Brummer, die dann nicht weit kommen - die Herren fallen dann schon über sie her.

Berliner Blutmond 2015 - Bild: Melanie von Orlow
Berliner Blutmond 2015 - Bild: Melanie von Orlow

28.9.2015: Heute morgen um 2:30 Uhr aufgestanden um den "Blutmond" nicht zu verpassen. Das war die optimale Gelegenheit um ein paar längst überfällige Verständnisprobleme bei der Kamerabedienung zu lösen und das kann man in aller Hergottsfrühe und unter mildem Druck bekanntlicherweise am besten.
Bei nächtlichem Ausflug an den See noch auf eine ganze Menge anderer Mondgucker gestossen und die 16 GB-Speicherkarte bis an den Kragen gefüllt. Aber das Ergebnis kann sich für meinen ersten Versuch doch sehen lassen, denke ich.
Die Kinder waren sauer weil ich sie nicht geweckt habe aber heute gibt's die Englischarbeit bei dem Großen und sie können sich das ja beim nächsten Mal selber anschauen...2033 gibt es ja schon den nächsten "Super-Blutmond"!

Die Bienen haben die letzten Futtergaben verzehrt. Mein letztes weiselloses Volk hatte noch immer keine Brut, die Dame hat es offenbar nicht mehr geschafft. Also kurzerhand das Völkchen von der Schmuckbeute dazu gehangen damit das nun ein Ende hat.

Außerdem wurden noch diverse Mittelwände aus den Völkern geholt die nicht mehr ausgebaut worden waren - im Wabenschrank halten sie besser und können nicht womöglich störend den Zehrweg unterbrechen.

Dieses Jahr überwintere ich mal bewusst mit nicht ganz vollen Kisten aber dafür mit Schied - nur wenige Völker sitzen auf 11 Waben; die meisten haben ihre Vorräte in 6 bis 8 DN 1,5-Rähmchen untergebracht...also nicht mal eine ganze Segeberger Zarge. Etwas luftiger ist zum einen beim Auswintern ein Vorteil da man gleich schieben kann und womöglich auch weniger schimmelanfällig.

Dieser Ansatz macht nur das Wiegen etwas komplizierter da das Leergewicht der Kisten nun unterschiedlich ist. Ein neues Excel-Formular musste her das mir nun für jede Kiste Leergewichte speichert und nach der Wägung Futtergewichte ausrechnet.

Zwischen 12 bis 14 kg Futter sind - großzügig kalkuliert - nun in jedem Volk angekommen und damit sollten sie eigentlich gut klar kommen.

23.9.2015: Kühl und frisch ist es geworden und so kann und mag ich nicht an die Immen...keine Sonne. Also endlich mal nachgeschaut was aus dem Al Jazeera-Besuch geworden ist...eigentlich gar nicht so viel; wie immer nur Zeit für einen Satz und ein paar Bilder...der Rest fällt dem Schnitt zum Opfer. Schade. Aber wer mal reinklicken mag...immerhin kommt der Bayer-Vertreter zu mehr Worten: http://www.aljazeera.com/programmes/countingthecost/2015/08/bees-jeopardy-real-cost-pesticides-150807135130537.html

Al Jazeera zu Besuch - Bildausschnitt
Al Jazeera zu Besuch - Bildausschnitt

 

20.9.2015: Der letzte Schwung Futter kam dieses Wochenende in die Futterzargen. Noch immer ist ein Volk brutlos; am 13.9.2015 war die junge Königin zu sehen aber an diesem Wochenende war die Dame nicht zu sehen, keine Brut zu finden und die Bienen sterzelten auf der Wabe...keine gute Prognose. Daher wird nun die kommende Woche geprüft und wenn dann keine Brut zu finden ist, wird vereinigt! Das Volk ist noch ziemliche kopfstark aber das wird nicht lange anhalten...

18.9.2015: Es wäre ja auch zu schön gewesen - aber nun ist er wieder da, der Kleine Beutenkäfer. Ein neuer Fund von Larven und adulten Tieren am 16.9.2015 im Sperrbezirk in Kalabrien...

Hier kommt nun der Japanische Staudenknöterich und der Efeu zum Blühen...und schafft mal so wieder richtig Bewegung bei den Immen. Da bleiben die Futterzargen zwar erstmal aufgesetzt aber bleiben noch einen Moment leer.

16.9.2015: Mitte September sind Umsiedlungen der Hornisse weder Freude noch sinnvoll...allerdings sehr sinnvoll wenn die Wahl zwischen Umsiedlung und Abtöten steht.

Hornissennest im Rollokasten - Bild: Melanie von Orlow
Hornissennest im Rollokasten - Bild:Melanie von Orlow

Dieser Fall allerdings, der mich locker 8 Stunden beschäftigt hielt, wäre vermeidbar gewesen: Bereits Anfang August hatte sich ein Schädlingsbekämpfer (der auf seiner Visitenkarte damit wirbt, qualifizierter Umsiedler für Hornissen zu sein) den besiedelten Rollokasten angeschaut und die Leute nur beraten...ohne aber darauf hinzuweisen dass das Nest wirklich üble Gerüche entwickeln kann und für diesen Fall zu prüfen ob eine Umquartierung der älteren Herrschaften zumutbar wäre.

Nun mussten die Tiere und ich das Dilemma ausbaden denn erst jetzt gab es die Genehmigung und das Volk sollte umziehen. Und was für ein Volk - zwischen 300 und 400 Tiere, voller Jungköniginnen und Männchen und zu meiner Überraschung sogar noch der stiftenden Altkönigin (eine Rarität um diese Zeit!).

Während der Umzug Anfang August noch einfach und für alle Seiten erfolgreich gewesen wäre, war es nun eine Qual - viele Larven und Puppen überstanden das Herausschneiden aus dem Kasten, den Transport und den Einbau in den letzten (und viel zu kleinen) Hornissenkasten nicht. Dennoch hoffe ich, das Volk hat nun genug Power den Umzug zu überstehen. Ich werde es päppeln...allerdings in Schutzkleidung denn nach diesem Eingriff sind die alten Damen verständlicherweise dauerhaft vergrätzt...

14.9.2015: Bei strahlender Sonne war an diesem Wochenende noch mal richtig was zu tun an den Immen. Zur allgemeinen Freude sind meine beiden Wackelkandidaten inziwschen wieder weiselrichtig. In dem einen Volk ist schon ein schönes Brutnest entstanden; in dem anderen war die junge Queen zu beobachten aber noch keine Stifte zu finden. Aber das Volk ist noch sehr kopfstark und es gibt ja nicht mehr all zu viel zu tun für die Immen. Gezeichnet wurde nur die stiftende Dame; die andere bekommt noch etwas Zeit um sich zu etablieren ehe sie mit blauem Punkt gekrönt wird.

ca. 1000 Milben auf einen Schlag - Bild: Melanie von Orlow
ca. 1000 Milben auf einen Schlag - Bild: Melanie von Orlow

Allerdings mussten die Immen dann doch noch mal Federn lassen - die nächste Varroa-Behandlung stand an und wieder mal überraschend was da so alles fiel. Die erste Behandlung war ja recht Varroa-arm ausgegangen aber dieses Mal fielen beim Rekordhalter in 24 Stunden rund 1000 Milben...und noch mehr stecken vermutlich in die Brutzellen und werden erst noch rieseln. Also nicht "einlullen" lassen von den Ergebnissen der ersten Behandlung...die nervigen Krabbler sind noch reichlich da und werden nun auch gerne auf dem Rücken zusammenbrechender Völker in eigentlich Varroa-arme Völker verschleppt.

Das Wetter war aber genau richtig, die etwas niedrigeren Temperaturen wie auch die vermutlich dickeren Futterkränze über den Brutnest sorgen nun für mehr weniger Schäden an den Puppen durch die Stoßbehandlung - also auch eine bienenschonendere Behandlung möglich.

Silphie in Blüte - Bild: Melanie von Orlow
Silphie in Blüte - Bild: Melanie von Orlow

11.9.2015: Bei einer späten aber leider notwendigen Umsiedlung eines Hornissennestes stieß ich auf ein gewaltiges und gut besuchtes Exemplar der "Durchwachsenen Silphie" (Silphium perfoliatum). Diese gewaltige Staude mit nahezu 3 m finaler Höhe bietet nicht nur reichlich Biomasse, sondern auch spätes Futter für Bienen und Hummeln. Sie muss nur zu Beginn gesetzt (und nicht gesäht) werden und Konkurrenz wie auch Schnecken sind akribisch fern zu halten...dann hat man aber gut 10-15 Jahre eine echtes Prachtstück im Garten!

6.9.2015: Heute zu Besuch im Saarland und angenehm überrascht, wie viele Imker hier schon auf Zadant und DN 1,5 imkern....der Saal war voll und ich hatte viele interessierte Fragen und gute Gespräche im Anschluss an den Vortrag. Besonders beeindruckend sind ja auch die Förderprogramme - aktuell bekommen die Imker hier bis 80% durch die EU gefördert! Erstimkerausstattung aber auch Ausbau von Berufsimkereien und Besuch von Fortbildungen zählen dazu. Dafür zahlen die Imker nur 10 € Vereinsbeitrag (zzgl. Versicherungen und DIB-Beiträge)...und dürfen dann wirklich tolle Sachen auf die Beine stellen.

Mössinger Mischung - Bild: Melanie von Orlow
Mössinger Mischung - Bild: Melanie von Orlow

Berlin gibt seine EU-Mittel ja brav nach Brandenburg, daher nichts für uns...schade aber auch!

Vor der Arbeiterkammer war ich dann von der Blüte beeindruckt: Diese Mössinger Blütenmischung mit Cosmea, Natternkopf und vielem mehr war noch in voller Pracht und das schon seit Aussaat im Mai! Sie soll auch für sandige Böden und Halbschatten gut geeignet sein sofern man sie zu Beginn feucht hält...muss ich mal ausprobieren! Sie ist wohl teilweise zweijährig.

4.9.2015: Liebe Schornsteinfeger (sofern es solche gibt, die auch Imker-Blogs wie diesen lesen) - ich weiß, der Winter naht und es ist viel zu tun. Alle wollen wieder heizen...
Doch im ureigenen Interesse: Schaut erst, ob es da am Schornsteinzug fliegt ehe ihr euer Putzzeug da reinfallen lasst!
Sonst kostet das womöglich nicht mal nur den Hornissen das Leben, sondern Eures wenn erstmal so 150 richtig mies gelaunte Hornissen mit dem Stechen anfangen und das so auf dem Dach...

Und falls es doch mal passiert - bitte gleich Hilfe rufen und nicht erst Wochen später. Dieses Nest konnte ich leider nur noch weitgehend abgestorben hinter der Reinigungsklappe bergen - den weiten Weg nach oben hatten weder Alttiere noch frisch nachschlüpfende Hornissen schaffen können, zahlreiche Jungtiere waren elendig in der Asche verhungert und erstickt. Mal sehen ob wenigstens die verdeckelte Brut überlebt hat...im Bild sind die großen Zellen der Königinnen gut zu sehen.

Ein einzelner Drohn war so ziemlich letzter Mohikaner...trauriges Ende (und vermeidbar - der Zug war ungenutzt und hätte auch locker 6 Wochen später gekehrt werden können....warum also so ein Risiko eingehen?)

Hornissennest hinter Reinigungsklappe - Bild: Melanie von Orlow
Hornissennest hinter Reinigungsklappe - Bild:Melanie von Orlow

 

3.9.2015: Schon lange habe ich überlegt, doch endlich mal so einen richtigen Kettensägenkurs zu machen...und heute kam ich nun ganz unvorbereitet dazu, mit so einem Ding umgehen zu müssen. Ausgangslage war ein seit rund 2 Wochen umgestürzter Baum, in dem ein Hornissennest war (Einflug im Bild mit rotem Pfeil markiert).
Der Baum war in die Einfahrt gefallen, die dadurch unpassierbar wurde. Der Hausbewohner würde die Tiere ja tolerieren können (was auch schon eine echte Leistung ist...durch den Umsturz waren die echt mies drauf und das in nur etwa 2 m Entfernung zum Haus....) aber die Einfahrt würde er schon gerne begehen können. Also habe ich mich in die Montur geworfen und selber mal die Kettensäge (zum Glück so eine kleine mit kurzem Blatt...eben ein richtiges "Einstiegs-Damenmodell") geschwungen.

Kaum angesetzt war da auch schon der Teufel los und alles raus was Flügel und sechs Beine hat!
Rund 150 Hornissen in der Luft und richtig angep... ob der Störung. Sie attackierten das einzige "Neue" in der Umgebung: die Kettensäge und mich.

Aber der Anzug hielt, die Lederhandschuhe zum Glück auch und das kleine Bäumchen war schnell gesägt (im Bild die gelb gepunktete Linie).
Damit der Stamm mit dem Nest stabil liegen bleiben kann haben wir zuvor eine schwere Gehwegplatte senkrecht darunter geschoben (im Bild gelbe, durchgezogene Linie). Nun hoffen wir, dass die rechtzeitig zu Mitte Oktober die Grätsche machen denn dann sollen die Pflasterarbeiten losgehen...hoffe sehr, die Damen benehmen sich bis dahin! Soviel Duldungsbereitschaft sollte nicht mit Stichen bestraft werden...

1.9.2015: Herbstanfang - und knackige 26 Grad! Aber die Luft wird schon feuchter und diese Woche geht es mit den Temperaturen in den Keller und Regen leistet ihnen dabei Gesellschaft. Also runter mit den Futterzargen und reinschauen ob nicht das eine oder andere Völk noch Spielfläche braucht. Manche haben grosse Bienenmasse aber sitzen noch auf geringer Rähmchenzahl...da kann dann schon eine flankierend gegebene Mittelwand ausreichende "Beschäftigungsherapie" in der Regenzeit sein. Natürlich nur, solange die Temperaturen noch ausreichend sind aber das sollte im September eigentlich noch drin sein.
Zwei weisellose "Sorgenkinder" habe ich noch - wenn da nicht bald wieder jemand für qualifizierten Nachwuchs sorgt steht wohl Auflösen/Vereinigen an. Ein Völkchen ist auch noch arg schwachbrüstig für die Überwinterung - allerdings auch recht stichig im Charakter so dass die Vereinigung mit diesem Volk keine schöne Option ist. Allerdings mag die schlechte Laune aber auch daher resultieren dass die Tierchen einfach extrem besorgt um ihre bescheidenen Wintervorräte sind. Für richtige Charakterstudien braucht es eigentlich schon gut entwickelte, satte Völker.
Das nächste Wetterfenster wird dann auch wieder zur Varroabehandlung genutzt werden.

30.8.2015: Heute war der Bienenbaum wortwörtlich ein "Bienen-Baum" - es summte in allen Geschossen! Offenbar hat der Regen für ordentlichen Nektarschub gesorgt und an jeder Dolde waren mindenstens ein halbes Dutzend Bienen zugange, die sehr intensiv die weiblichen Blüten absuchten. Offenbar geben die weiblichen Blüten doch erheblich mehr Nektar ab als die männlichen...oder es war der Trockenheit geschuldet, dass die männliche Blüte vergleichsweise unspektakulär blieb.

weibliche Blüten des Bienenbaums - Bild: Melanie von Orlow
weibliche Blüten des Bienenbaums - Bild: Melanie von Orlow

 

29.8.2015: Nun blühen endlich auch die weiblichen Blüten des Bienenbaums und werden eifrig besucht.
Ansonsten steht nur wieder Auffütterung im Vordergrund; nach und nach haben nun alle den 2. Futterstoß erhalten. Beim Besuch in der Lüneburger Heide schauten wir neidvoll auf blühende Buchweizenfelder und Heide-Meere...allerdings dann noch Ende September ernten und eilends auffüttern müssen? Und die Varroa muss auch noch "runter"? Das klingt nach Arbeit und die liegt ja nun gerade mehr oder weniger hinter einem...aber dann hat man natürlich eher Verständnis für stolze 11,80 € für ein 500g-Glas Heidehonig.

24.8.2015: Die Auswertung des Varroa-Falls war erwartungsgemäß - es rieselten durchweg nur wenige Varroen. Selbst bei höchster Belastung waren es wohl weniger als 200 Stück, die nach 2 Nächten auf der Windel lagen. Sicherlich fällt noch mehr beim Schlupf der Bienen aber dies ist wohl vor allem das Ergebnis der zeitigen Brutentnahmein Kombination mit Drohnenbrutschneiden.

Heute wurden die restlichen Völker durchgeschaut und die Futterzargen für den 2. Futterstoß aufgesetzt. Dabei wurde leider ein weiselloses Volk gefunden - typisch dafür sind die vielen kleinen Weiselzellen, die offenbar in höchster Not und auf Tempo gedrillt hochgezogen wurden...kein Vergleich zu den feisten Schwarmzellen oder den geplant angelegten Umweiselungszellen.
Die verloren gegangene Königin stammte aus einem kleinen Schwarm der im Nachschwarmformat daher kam...aber womöglich war es doch eine alte Königin? Oder war die Ameisensäure schuld? Schwer zu klären, sie wurde nicht gefunden...

Eine ausreichende Begattung sollte aber noch möglich sein; das Wetter ist günstig...alternativ bietet sich die Beweiselung durch Vereinigung mit einem anderen Volk an.

20.8.2015: Eine kleine Pause von der Hitze und dazu noch trocken - ideal für die Varroa-Behandlung! Mal sehen, was da so rieselt...
Außerdem muß ich mich korrigieren: Die eigentlich Blüte des Bienenbaums steht noch bevor; tatsächlich waren es erst die männlichen Blüten, die sich geöffnet hatten und nun abfallen...die weiblichen Blüten sind noch geschlossen wie das Bild zeigt. Allerdings ist es enorm trocken so daß man wohl kaum mit großer Tracht rechnen kann. Ich bin gespannt ob sich auf der Stockwaage etwas zeigen wird.

 Männliche, offene Blüten des Bienenbaums mit geschlossenen weiblichen Knospen - Bild: Melanie von Orlow
 Männliche, offene Blüten des Bienenbaums mit geschlossenen weiblichen Knospen - Bild: Melanie von Orlow

15.8.2015: Hitze und Trockenheit seit einer Woche und so fiel auch die Blüte des Bienenbaums kurz und eher mau aus....nun soll es ja wohl etwas Regen geben und das braucht die Natur sehnlichst. Auch für die Varroa-Behandlung mit Ameisensäure kann sich dann Mitte der Woche endlich ein Fenster öffnen..wenn der Regen durch ist und sich die Luft abgekühlt hat.

Nur die Wespen feiern weiterhin Feste und das nicht zu knapp...

 

7.8.2015: Drei Stunden Dreh mit einem Kamerateam im Berliner Tiergarten...natürlich wieder Wespen die sich heißhungrig über die aufgestellten Frühstückstische hermachten kaum dass der Schinken ausgepackt war.

Getestet wurden die Hausmittelchen der Nation und tatsächlich wirkt das brennende Kaffeepulver am besten...weder Wespe noch Menschen machen sich dann über die verrusten Frühstückstafeln her!

Am Mittwoch sollen die drei Minuten Beitrag dann bei "Punkt Zwölf" bei RTL2 erscheinen...wir dürfen gespannt sein...

Wespenbesuch am Frühstücksschinken - Bild: Melanie von Orlow
Wespenbesuch am Frühstücksschinken - Bild: Melanie von Orlow

 

Schnurbaum-Blüte - Bild: Melanie von Orlow
Schnurbaum-Blüte - Bild: Melanie von Orlow

7.8.2015: Heute neuer deutscher Hitzerekord - 40,3 Grad!
Vor zwei Tagen wurde die Stockwaage umgestellt und zwar bewusst unter einen kleinen Ableger, der einst mit nur einer Wabe und zugesetzter Edelkönigin aus einer bekannen Buckfast-Zucht gebildet wurde. Dieses Völkchen zeigt doch tatsächlich eine kleine Zunahme - womöglich aus einer nahe gelegenen Tracht: Der Schnurbaum (Sophora japonica) blüht seit Kurzem. Der Bienenbaum steht auch kurz vor der Blüte...ob sich ein einziger Bienenbaum aber bemerkbar machen wird?

 

6.8.2015: Brütende Hitze und das nun seit gut einer Woche...und so soll es offenbar auch nächste Woche weitergehen. Zu heiss für die Ameisensäure und für überhaupt jeden Blick in die Bienen. Die letzten Kandidaten schlabbern nun ihre Futterzargen leer aber mehr kann man nun einfach nicht machen.

Also Zeit genug für das Thema "Wespenplage", das gerade offenbar alle Medien durchkauen. Und natürlich für die anderen Immen wie z.B. jenes schöne Nest der Ackerhummel, das unter einem Gartenhäuschen entdeckt wurde und nun weichen musste...kein Problem, nun wohnen sie bei mir, diese netten, sehr friedlichen Hummeln.

5.8.2015: Im Juli war Al Jazeerea english, ein englischsprachiger Ableger des bekannten TV-Senders, bei mir zu Gast für einen Beitrag zu Pestiziden, der nun im August ausgestrahlt werden soll. Allerdings hat der Sender schon die Berliner Bienen portraitiert; zu sehen ist dieser Beitrag unter http://www.aljazeera.com/programmes/earthrise/2011/11/20111110143015158920.html

4.8.2015: Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal ApiInvert verfüttert und kann nun die erste Bilanz im Vergleich zwischen ApiInvert (Südzucker) und Ambrosia (Nordzucker) - beide im 28 kg-Cubitainer - ziehen.

ApiInvert vs. Ambrosia
ApiInvert vs. Ambrosia

In Sachen Handhabung hat ApiInvert eindeutig die "Nase vorn": Die kompakte, eher quadratische Bauform des Kartons macht das Tragen wesentlich angenehmer (sofern man 28 kg-Schleppen bei 30 Grad angenehm sien kann) als die liegenden Rechteck-Kartons mit Ambrosia. Zudem sind die Innensäcke aus Kunststoff sehr leicht und lassen sich einfach restlos entleeren (zur Not durch einfaches Aufschneiden an einer Ecke) und raumsparend entsorgen - die steifen Cubitainer von Ambrosia sind nicht nur schwerer, sonden auch unflexibler und müssen erstmal eine Nacht auf einer Seite stehen ehe sich dort die Reste des Sirups gesammelt haben.
Das macht sich nicht nur bei der Entsorgung bemerkbar - auch das Befüllen von Futterzargen aus randvollen (und schweren) Ambrosia-Futtercontainern ist ein echter Balanceakt, der nur selten ohne Kleckerei gelingt da die Tülle so kurz ist, daß sich immer ein Schwall Zuckersirup über den Karton ergiesst. Da ich die von Ambrosia angebotenen Steigrohre nicht nutze (wer stellt schon einen 28kg-Karton auf die Oberträger und stapelt dafür passende Leerzargen drumrum?) bringt das also auch keinen Vorteil. Schön ist auch die spitze Ausgiesstülle und der Klappdeckel der ApiInvert-Beutel - kein herumliegender Deckel, keine Verschmutzungsgefahr, keine Sucherei, keine Räuberei...

Kurzu: Einfach überzeugenderes Design von Südzucker! Wichtiger als die Verpackung ist natürlich die Überwinterungsqualität aber da denke ich nehmen sich die beiden nichts...mal sehen...

 

Pfauenauge will naschen - Bild: Melanie von Orlow
Pfauenauge will naschen - Bild: Melanie von Orlow

1.8.2015: Nicht nur die Immen räubern - auch die Wespen und sogar die Schmetterlinge versuchen, sich ihren Teil zu sichern. Nur passen sie schlechter durch die waagerechten Fluglöcher und trollen sich bald wieder.

31.7.2015: Die Immen sind ungeheuer räuberisch heuer. Man kann gut beobachten, dass die berühmt-gefürchtete "stille Räuberei" gar nicht so still ist wenn man die Zeichen richtig deutet. So sind Bienen, die sich von anderen Richtungen nähern (z.B. von hinten und dann unter den Boden einfliegen) schon ein Grund für gesundes Mißtrauen. Hebt man dann den Deckel und es fliegen massiv Bienen auf, die in alle Richtungen schnurstracks abfliegen, dann gibt das Gewißheit: die Räuber suchen den schnellen Weg nach oben zur Flucht. Oft sind die eigentlichen Stockbienen dann auch sehr aufgeregt und stichig und belagern eng die Oberträger. Solche Völker brauchen Hilfe - mit Schaumstoff auf Bienenbreite verengte Flugschlitze sind das erste Mittel der Wahl. Die oft glänzend-schwarzen Räuber sieht man auch am Flugloch schwirren und beharrlich um Einlaß suchend. Auch komplettes Verschließen (nur bei Gitterboden und kühler Witterung) für einen Tag kann den Immen die Reorganisation ihrer Abwehr erleichtern.

Das gleichzeitige Füttern aller Völker ist dabei ein Muß aber auch das ist keine Gewährleistung - manche Völker scheinen regelrecht angestachelt zu werden durch die Fütterung und sie finden zielstrebig die schwächsten Völker am Stand.

Kleine Beutenmängel wie eben nicht bienendichte Bodengitter oder Spalten zwischen den Zargen machen sich jetzt erbarmungslos bemerkbar. Die der Räuberei vorausgehende "Eselei" des Imkers sind oft nur flüchtig wieder aufgesetzte Deckel oder bei der Durchsicht beschädigte Futterwaben, deren Inhalt durch das Bodengitter tropft. Daher beschränke ich die Durchsichten auf ein Mindestmaß - außer Füttern und Varroa-Behandlung braucht es aktuell doch nichts weiter.

 

27.7.2015: Es muß zurückgezahlt werden - die Einfütterung steht an nachdem die Honigräume von den Immen leergeschleckt wurden.

Gestern abend als großzügig ausgeschenkt und heute morgen nachgeschaut: An einem Kasten verdächtig reger Flugverkehr (verglichen mit dem Nachbarvolk links daneben), hektisches Gefliege über die ganze Fluglochbreite...Räuberei!
Obwohl das Bienenfutter weitaus weniger stark duftet haben es die Räuber gefunden und das eher kleine Volk konnte sich nicht gut genug verteidigen. Also erstmal komplett mit Schaumstoffstreifen dicht gemacht und dabei sicherheitshalber auch die Nachbarvölker bis auf eine Fingerbreite verschlossen...nicht, dass die Räuber es dann nebenan versuchen und womöglich nicht erfolgreich sind.

Ich hoffe nur, das Volk hat diese Invasion überstanden. Da es grad kühl ist und ein offener Gitterboden vorhanden ist, übersteht das Volk einen solchen Verschluss für eine Weile unbeschadet.

Sommerblüte - Bild: Melanie von Orlow
Sommerblüte - Bild: Melanie von Orlow

18.7.2015: Die Bienen bringen zwar kein Plus mehr auf die Waage aber dennoch ist die Tracht nicht "abgeschaltet"...wenn man das richtige im Garten hat! Meine Kräuterspirale ist jetzt in schönster Blüte: Oregano, Pfefferminze, Ysop, Lavendel, Katzenminze, Rainfarn, Steinklee...alles blüht und wird intensiv besucht. Dicke Hummeldrohnen kann man nun an den Kugeldisteln sehen und viele Wildbienen holen sich ihren Teil.

Hornissennest unter Sofa - Bild: Melanie von Orlow

14.7.2015: Nach endlos vielen Anrufen wegen Wespen mal endlich eine erste, richtige Umsiedlung. Nettes Nest mit allem Drum und Dran und rund 20-25 Arbeiterinnen. Kurios war nur der Neststandort - ein Sofa auf dem Balkon! Das Nest war erst entdecklt worden als das Sofa zur geplanten Entsorgung auf die Schmalseite gestellt wurde. Demnach hatten die Hornissen noch eine Woche Zeit, die Waben der Schwerkraft folgend umzubauen und so war das Nestchen etwas "verbogen".

12.7.2015: Was für ein Duft...irgendetwas blüht und duftet am frühen Morgen intensiv zum offenen Fenster herein. Gestern drehte der Waagstock ins Plus mit über 1 kg Zunahme und diese Zunahme entsteht zwischen 7 bis 10 Uhr. Die Silberlinde?
Update: Am Abend wirklich 2 kg mehr auf der Waage und das fast vollständig in der Zeit zwischen 6 bis 9 Uhr morgens eingetragen!

10.7.2015: Die Silberlinde blüht aber nur am frühen Morgen scheint diese Linde etwas Nektar zu liefern...und so gehen die später noch suchenden Hummeln leer aus und bleiben auf der Strecke während sich die Bienen rechtzeitig gegenseitig informieren und einfach daheim bleiben. Das "Hummelsterben unter den Linden" beginnt.
Gleichzeitig suchen die Immen nach alternativen Futterquellen und da ist ihnen jedes Mittel recht - ein Anruf heute wegen eines "Schwarms an einem Lkw" erwies sich als Fall schwerster Räuberei - ein Lkw-Anhänger voller ausgeschleuderter Honigzargen und nicht-dichter Verplanung führte zu grosser Aufregung bei Bienen und Menschen.

Leider ist bei einem Hänger in diesem Format kaum etwas zu machen ausser mit Flatterband abzusperren und zu hoffen, dass die Zargen keine böse Überraschung wie Faulbrut in sich bergen. Allerdings läßt dieses Fahrzeugformat und das Göttinger Nummernschild einen Berufsimker erahnen, der ja hoffentlich seine Völker gut kontrollieren ließ.

7.7.2015: Kurz aber intensiv war die Winterlinde aber nun sind die Einträge abrupt zurück gegangen und die Bienen fangen langsam mit dem Suchen an...der geringere Eintrag soll offenbar kompensiert werden. Mal sehen was nun noch Krim- und Silberlinden liefern...

 

5.7.2015: Tropische Temperaturen bringen die Damen offenbar ins Schwärmen - heute morgen grosses Gebrause in dem Baum vor dem Haus...da ging doch grad ein Schwarm auf Reisen?
Hoch oben kreiste er und mit Schwarmlockspray war er nur kurz in die Tiefen zu bringen. Aber ein richtiges Sammeln war nicht zu beobachten.

Eine rasche Inspektion an den Völker zeigte eine vor Bienen überquellende Beute. Aber da war doch auf einen Blick zu erkennen dass ein entscheidendes Tier nicht mit unterwegs war: Die Königin krabbelte auf dem Kasten umher, putzte sich die Flügel aber hatte offenbar Startprobleme. Ein Hofstaat versuchte sich in Starthilfe.
Also rasch an Ort und Stelle gekäfigt und dann dauerte es nicht lange bis die ganze Damenmannschaft wieder mit grossem Brausen zurück in den Kasten zog.

missglückter Schwarmauszug - Bild: Melanie von Orlow
missglückter Schwarmauszug - Bild: Melanie von Orlow

In weniger als einer Stunde waren Aus- und Einzug absolviert; interessant war, dass der Schwarm selbst schon rund 20 m weit weg war ehe das Fehlen der Queen bemerkt wurde. Nun muss das Volk schnellstmöglich durchgeschaut werden denn ansonsten wird sich ein Singerschwarm noch auf die Reise machen!

So eine Schwarmfreude...dieses Volk hatte erst vor kurzem einen weiteren Honigraum bekommen aber das hatte wohl die Reiselust nicht trüben können.

3.7.2015: Die Temperaturen klettern, morgen werden neue Hitzerekorde erwartet. Aber noch ist offenbar genug zu holen und so gönne ich dem Waagstockvolk noch einen Honigraum mehr - 6 Stück sind da nun in Arbeit (entspricht drei DN-Honigräumen!).

Aber auch andere Völker haben sich gemausert - wer hätte gedacht was aus dem Schwächling des Jahres 2015 so werden kann?!
Dieses Volk kam mit nur einer besetzten Wabengasse aus dem Winter und hätte eigentlich nach jeder Lehre vereinigt werden müssen. Doch ich wollte der Königin eine Chance geben; zumal es sich um ein teuer bezahlte Zuchtkönigin handelte die ich 2014 eingeweiselt hatte. Bei jeder Kontrolle dachte ich: "Aber nun ist der Kasten bestimmt leer" - aber nichts da, immer brummelte da das kleine Mini-Völkchen.
Also ließ ich sie mal machen, verzichtete auf Abernten jedweder Art aber auch auf Fütterung - nur warm und eng wurden sie gehalten mit Schied, verengtem Flugloch und Bodenschieber. Und nun, in der Linde, sind da 4 Honigräume in Arbeit und und zum größten Teil schon gefüllt!
Die Königin hat die Chance beim Schopf gepackt!

 

 

2.7.2015: Hmmmm, was für ein Duft in den Straßen...an manchen Ecken kurze, intensive Wellen und wenn unsere menschlichen Dumpfnasen das schon riechen, wie muss das erst für die Immen sein ?!

Winterlindenblatt mit Laus - Bild: Melanie von Orlow
Winterlindenblatt mit Laus - Bild: Melanie von Orlow

Kurzum - die Winterlinde legt los! Während sich die Sommerlinden an den Straßenrändern durch wachsende gelbe Flächen abgefallener Blüten um die Stämme outen und schon vor lauter Honigtau glänzende Blätter tragen, kommen die Winterlinden noch etwas frischer daher.
Doch auch beim Blick auf deren Blattunterseiten (erkennbar an den fehlenden Haarpuscheln in den Blattadergabelungen) zeigen sich die Läuschen. So werden die Lindenhonige wie immer auch einen guten Schuss "Blatthonig" enthalten. Einige Winterlinden sind schon komplett erblüht; andere fangen gerade erst an.

Wer also noch überlegt ob er noch einen Honigraum aufsetzt - immer rauf damit; in die Ecke gestellt bleiben sie auf jeden Fall leer und dieses Jahr honigt es!

Sommerlindenblatt mit Laus - Bild: Melanie von Orlow
Sommerlindenblatt mit Laus - Bild: Melanie von Orlow

1.7.2015: Die Inspektion des Schwarmes vom 22.6.2015 lieferte die Überraschung - es ist doch eine Königin vorhanden! Die ersten Stifte sind gelegt so daß ich vermute, es handelte sich um einen sogenannten "Singerschwarm".
Solche Schwärme entstehen, wenn die Altkönigin während oder kurz vor dem Schwarmakt verloren geht und der Schwarm daher zurückkehrt um dann mit der erstgeborenen, noch unbegatteten Weisel auszufliegen. Es sind dann Schwärme eines mehr als ordentlichen Kalibers wie man sie eigentlich von Vorschwärmen erwartet aber eben mit noch nicht stiftender Königin.
Da die Königin 12 bis 24 Stunden nach der (natürlichen) Verpaarung mit dem Stiften beginnt, passt das beobachtete Brutbild recht gut. Zudem sind unbegattete Königinnen weniger attraktiv für die Bienen was den merkwürdigen, verteilten Schwarmsitz und den zögernden Einzug erklären könnte - in diesem Fall war die in den Kasten gegebene Brut weitaus attraktiver als die Königin selbst so daß der Schwarm dann erst einzog.

Stockwagenausschnitt in der Lindentracht
Stockwagenausschnitt in der Lindentracht

30.6.2015: Die Linde honigt und wie man sieht, tut sie das am besten am Nachmittag - der Blick auf die stündlichen Werte (leider öffentlich nicht einsehbar, daher als Bild) verrät, dass so zwischen 13 bis 15 Uhr täglich eine kleine Abnahme auftaucht. Nur so 100 bis 200 g weniger als der Eintrag aber am Ende des Tages sind dann doch zwischen 2 bis 3 kg mehr im Volk. Das zeigt, dass die Bienen dann noch mehr Arbeiterinnen zum Sammeln rekrutieren und entsprechend mehr Bienen draussen unterwegs sind.

26.6.2015: Ein Anruf heute bewog mich, endlich mal meine Position zu dem "Naturprodukt Gelée Royale" zu Papier zu bringen (oder auf den Bildschirm) und diese ist nun endlich online zu finden.

26.6.2015: Der Schwarm ist eingezogen - endlich! Die offene Brut hat ihn wohl hochgradig motiviert und die Bienen flogen wie verrückt. Die Luft duftet nach Linde und gestern über 2 kg mehr auf der Stockwaage...

25.6.2015: Das Einschlagen des grossen Schwarm ist nicht ganz einfach. Gestern am nachmittag in gewohnter Manier auf das Einlaufbrett gekippt und das zeigte sich dann kompliziert: Die Damen sammelten sich zwar am Eingang ber auch in grosser Traube unter dem Einlaufbrett aber kaum Sterzeln und Werben. Auch etwas "BeeBoost" am Eingang brachte nur kurz etwas Belebung beim Sterzeln.
Am nächsten Morgen auch dieses verteilte, chaotische Bild; immer wieder mal vereinzeltes Sterzeln oder tanzende Immen aber es fehlt irgendwie eine "ordnende Hand" was mich ja vermuten läßt, dass der Schwarm womöglich weisellos ist. Das chaotische "Lagebild" beim Einfangen hatte mich ja schon etwas misstrauisch gemacht.
Daher flugs eine Wabe mit offener Brut aller Stadien organisiert und erstmal ordentlich Bienen auflaufen lassen. Diese dann mit einem großen Schwung Bienen in den Kasten befördert.
Danach schien etwas mehr "Sterzelbegeisterung" aufzukommen aber erst nach ein paar Stunden wird sich wohl zeigen ob der Schwarm nun endlich einzieht....und bald werde ich dann an der Wabe auch sehen können ob er Weiselzellen auszieht.

Trotz des kühlen, grauen Wetters gestern neuer Rekordeintrag - jetzt kommt die Linde so richtig "in Schwung"...

Reifenschwarm - Bild: Melanie von Orlow
Reifenschwarm - Bild: Melanie von Orlow

22.6.2015 (Update): Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben...könnte sein, dass das Lob abends noch größer ausfällt!
Am Nachmittag mitten im schönsten Nieselregen ein Schwarmanruf. Vor Ort zeigte sich ein wirklich großer Schwarm, der sich zum größten Teil um einen Autoreifen gesammelt hatte nachdem offenbar irgendwer versucht hatte, den Schwarm mit einem scharfen Wasserstrahl zu vertreiben (die toten, dunklen Tiere vorn im Bild). Bei diesem Schwarm war mir dann eine Handschaufel sehr dienlich mit der ich möglichst viele Tiere in möglichst kurzer Zeit in die größtmöglichste Box schaufelte.
Zum Glück offenbar erfolgreich; der Rest sammelte sich dann zügig und die Kofferwaage quittierte dem Schwarm den diesjährig größten Fang: 3,15 kg Bienen!

22.6.2015: Die kleine Jungfer, die dem kleinen Schwarm in der Schmuckbeute zugesetzt wurde (siehe Eintrag vom 4.6.2015) hat sich zur ordentlichen Regentin gemausert und stiftet - dafür dürfte sie nun angemessen in Royal-Blue gekrönt werden (vulgo: ihr wurde ein kleines, blaues Plättchen auf den Rücken geklebt...).
Auch das Einweiseln einer teuer-bezahlten Zuchtkönigin ist geglückt wenn auch sehr unkonventionell. Statt über Kunstschwarm oder hoffnungslos weisellose Ableger wurde sie per Mini-Ableger eingeweiselt. Dazu wurde eine Wabe mit aktuell schlüpfender Brut samt aufsitzender Bienen genommen und mit Schied, Bodenschieber und vereingtem Flugloch schön klein und warm eingepackt. Die gekäfigte Königin blieb samt Begleitbienen einen Tag und zwei Nächte in der Wabengasse ehe der Käfig zum Ausfressen aufgebrochen wurde. Da die Königin auf diese Weise fast nur von frisch geschlüpften Jungbienen umgeben war und bis vor dem Versand noch gestiftet hat, wurde sie problemlos angenommen und legt nun wieder richtig los. Mit Auffütterung wird es das Mini-Völkchen noch auf Winterstärke schaffen.
Diese Methode klappt sicherlich nur bei Verfügbarkeit grossflächiger und möglichst gleichalter, schlüfender Brut und angemessener Witterung/Futterversorgung bei geringem Räubereidruck - zur Nachahmung also nicht unbedingt empfohlen; ein Kunstschwarm wäre sicherer gewesen aber wenn man seine Wirtschaftsvölker vor der Tracht eben partout nicht schröpfen mag...

Erster Wabenbau nach Kellerhaft - Bild: Melanie von Orlow
Erster Wabenbau nach Kellerhaft - Bild: Melanie von Orlow

20.6.2015: Heute nach drei Nächten Kellerhaft den Schwarm eingeschlagen. Wie man sieht, waren die Damen fleissig und haben es sich im Schwarmfangkasten gemütlich gemacht. Am Deckel des Kastens waren 4 Wabenzungen errichtet und mit mitgebrachtem Proviant ausgestattet worden. Dementsprechend träge waren sie dann beim Einzug in den Kasten. Viele sammelten sich erstmal unter dem Einlaufbrett und bequemten sich erst als das Brett umgedreht wurde.
Dieses Mal wurde eine "Bannwabe" mit viel junger, offener Brut eingehängt um die Abreiselust des Schwarms zu dämpfen. Es wurde sogar schon ein Honigraum über Absperrgitter gegeben - weniger in Hoffnung auf eine reiche Ernte, sondern eher darauf, dass sie mir voller Baubegeisterung noch ein paar Honigraumwaben für das nächste Jahr errichten.

Auf dem Einlaufbrett blieben einige verhungerte Bienen und viele Wachsplättchen zurück, die dann samt Brett entfernt werden können - zwar kein schöner Anblick aber so bleiben hoffentlich auch so manche Krankheitserreger "vor der Tür".

Mittlere Wespe (Queen rechts) - Bild: Melanie von Orlow
Mittlere Wespe (Queen rechts) - Bild: Melanie von Orlow

18.6.2015: Noch immer nicht der Kracher, die Linde. Trotz eigentlich überraschend guten Wetters heute und enormen Flugbetrieb mit reichlich tanzenden Bienen auf den Waben war die Zunahme noch verhalten. Aber es soll ja auch erst die Winterlinde sein, die richtig honigt und dafür ist der viele Regen ja nicht schlecht.

Heute beschäftigten mich die Hautflügler eh über Gebühr - ein Schwarm am südlichen Rand von Berlin wurde über die Schwarmfangbörse vermittelt nachdem alle Interessenten abgewunken hatten und ein bereits eingezogener Schwarm vor dem Abtöten bewahrt (hoffentlich, mal sehen...).

Außerdem mehrere Hummelnester und - mal als schöne Überraschung nach all den Jahren der Abstinenz - eine Mittlere Wespe (Dolichovespula media). Die wurde von einem Kinderzimmerfenster "weg gezogen" und soll nun im Garten weiter machen. Sehr schön konnte man die Königin sehen, deren Färbung auch deutlich macht warum die Art auch als "Kleine Hornisse" bezeichnet wird. Sie ist eine friedliche Art; allerdings bestechend wenn man die (oft unbemerkt in Hecken) versteckten Nester aufstört.

17.6.2015: Der heutige Sonnentag läßt hoffen, die Waage geht wieder ins Plus.Offenbar weckte die Sonne auch die Reiselust mancher Immen - im Moabit war ein Schwarm zu fangen...ordentliche 1,7 kg Bienen, die sich zur Abwechslung mal mit normalem Anleitern bergen liessen. Die Passanten reagierten gemischt - von "Iiih, Wespen" bis hin zur Unterstellung, ich würde da "Bienen freilassen" reichte die Skala. Aber es gab auch Interessierte, die sich näher heranwagten. Nun steht der Schwarm im Dunklen und kühl bei offener Gitterseite.

Anleitern zum Schwarmfang - Bild:Melanie von Orlow
Anleitern zum Schwarmfang - Bild: Melanie von Orlow

16.6.2015: Ist das kalt...die Schafskälte hat uns im Griff und der Wetterbericht macht bis Ende der Woche keine echte Hoffnung auf Besserung. Nun, wenigstens erwischt die Kälte dieses Mal nicht die empfindlichere Robinie wie sonst. Aber dafür erstmal Pause bei der Linde, die Völker zehren aus den Reserven. Da muss man nun bei den kleinen Ablegerchen schon mal gucken und ggf. etwas Futterteig reichen falls man sie zuvor nicht gefüttert hat.

Ausserdem heute beim Mähen zwei Hummelnester entdeckt. Die Hummeln hatten nach dem Schnitt arge Probleme, die versteckten Eingänge zu den Nestern wieder zu finden. Daher habe ich die Nestern mit Stöcken und Plastikfahne markiert - dann haben es die Hummelchen in Zukunft einfacher.

14.6.2015: Heute war die grosse Fahrrad-Sternfahrt und endlich, endlich, war ich mit dabei - in gut drei Stunden fast 50 km geradelt; einmal quer durch Berlin und dann die AVUS wieder hinauf. Es war toll...120.000 TeilnehmerInnen und das Wetter ideal. 20 Grad, wenig Wind und kein Regen. Das Fahrrad war mit Stoffbiene drapiert; die echten Immen blieben aber wohl lieber daheim; die Stockwaage stagnierte.

Sternfahrt 2015 - Bild: Melanie von Orlow
Sternfahrt 2015 - Bild: Melanie von Orlow

11.6.2015: Ein vor vier Wochen abgeschwärmtes Volk zeigte noch keine Brut aber sass dafür auf alten Waben prall mit Honig - das wurde nun in gutem Abstand zu den Beuten abgefegt so dass sich die zurückfliegenden Bienen auf die an Stelle des alten Kastens aufgestellten Ableger aufteilte. So gibt es junges Wabenwerk für die alten Damen und hoffentlich bald wieder Nachwuchs. Ohne stiftende Königin und mit fremden Einfluglöchern waren die Ableger zwar nicht ganz so attraktiv aber bald waren wieder alle im Kasten.

Auf diese Weise bleiben eventuell noch nicht stiftende aber schon "werdende" Drohnenmütterchen wie aber auch nicht-flugfähige Jungköniginnen, die so ein weiselloses Volk zusammenhalten könnten, zurück und die Arbeiterinnen verstärken die kleinen Ableger.

Die Waben lieferten immerhin noch 10 kg eines ungewöhnlich aromatischen Honigs...der wäre ja mal eine Analyse wert; sehr delikat!

10.6.2015: Der Tag lief wieder anders als geplant - aus einem nachziehenden, starken Wirtschaftsvolk heute munteres Tüten und Quaken obwohl ich sicher war, alle überzähligen Weiselzellen gebrochen zu haben. Die Bienen lagerten auch schon in dicken Schichten...flugs die Queens in Mini-Ableger und Wirtschaftsvolk aufgeteilt...das war Schwarmunterbindung auf den letzten Drücker! Außerdem etwas Robinie geschleudert damit die nun hereinbrechende Linde auch ausreichend Platz hat - nun sollten die Honigräume wirklich frei von verdeckeltem Honig sein, die Damen werden hoffentlich reichlich zu tun haben. Die ersten Linden sind schon auf und der Flugverkehr heute war schon etwas munterer...am Abend zeigt sich dann nach Korrektur der Entnahme auf der Waage ein leichtes Plus - die Lindenblüte hat wohl begonnen!

Außerdem stiftet nun auch die Königin im Schwarm meines Großen - allerdings entzog sie sich der Kontrolle und offiziellen Krönung durch ein Plättchen...auch gut, machen wir beim nächsten Mal...

9.6.2015: Die Robinie ist seit 2 Tagen durch und nun wartet man auf die Linde und hofft, sie lässt sich noch ein bisserl Zeit damit der Robinienhonig gut reifen kann.Der Wetterbericht droht aber bis zum Ende der Woche 29 Grad an ehe es wieder nasser und kühler wird...das wäre natürlich optimal, so eine kühle Regenpause zum Reifen aber das mag die Linde anders "sehen". Rund 12,5 kg Zunahme hat die Robinie in nur 5 Tagen gebracht - das ist schon gewaltig für so eine kurze Blüte!

8.6.2015: Ein verflixtes Jahr aber auch - Samstag mal einen Tag nicht in Berlin und gleich wieder Schwarmmeldungen aus Pankow und Lichtenrade! Beide an Kollegen weiter gegeben...seufz!

4.6.2015: Es ist doch vertrackt - ein kleiner Schwarm, dessen Königin sich beim Einlaufen so zierte, hat sie verloren und bekam heute eine frischgeschlüpfte Jungfer. Dafür zog der schöne 1,9 kg-Schwarm nach 2 Tagen Kellerhaft und ebenso lange in der Beute einfach aus und flog davon. Wir gewonnen, so zerronnen...dafür ist der Schwarm meines Filius noch da, der hat es offenbar besser drauf als seine olle Mutter!

3.6.2015: Gestern über 3 kg Eintrag an Robiniennektar und die heutige, schwülwarme aber regenfreie Witterung läßt ebenfalls auf grosse Einträge hoffen. Es ist enorm, wie die Tiere reinklotzen und fliegen! Am Ende des Tages waren es dann fast 3 kg und wenn man sieht, dass davon nicht mal ein Pfund über Nacht verschwindet (im Wesentlichen verdunstetes Wasser) dann sind das erfreuliche Erträge. Heute lag nun auch das Belegexemplar des Sammelbandes "Menschen und Bienen" im Briefkasten - es ist ein schönes Buch geworden und ich bin neugierig, was die anderen Autoren zu sagen/schreiben haben. Mein Beitrag war es, die Position des NABUs in dem großen Thema "Bienensterben" darzustellen.

Wo ist die Queen? - Bild: Melanie von Orlow
Wo ist die Queen? - Bild:Melanie von Orlow

31.5.2015: Heute fiel nun der Startschuss für den Imkernachwuchs - mein elfjähriger Sohn will nun endlich eigenen Honig ernten. Aber vor dem Ernten hat der Herrgott die Saat gelegt und so muß sich der Sohnemann erstmal als Imker bewähren und wir beginnen mit dem Einschlagen des ersten eigenen Schwarms in die selbstgestrichene Beute...aber schon bewährt er sich und findet zielsicher die Königin in dem vor die Beute gekippten Schwarm!


29.5.2015: Eine wirklich bienenlastige Woche geht zu Ende - neben viel Arbeit an dem Material und Schleudern des ersten Rapshonigs stand die Betreuung meiner Schulpraktikantin Zoe im Vordergrund. Die ganze Woche begleitete sie mich täglich und packte mit an und ich verdanke ihr auch viele schöne Bilder...selber kommt man ja selten zum Knipsen.

Tatsächlich hatten wir auch richtig spannende Einsätze. So galt es an einem Tag, die Reste eines marodierenden Schwarms zu bergen. Der Schwarm war eigentlich schon einen Tag zuvor mit Feuerwehr und Co. durch einen Imkerkollegen geborgen worden aber leider klappte das nicht so gut - es war kühl und viele Bienen waren zurück geblieben. Die Menge führte dann zur erneuten Alarmierung der Bevölkerung und nun bekam ich den Fall auf den Tisch. Tatsächlich war es noch ein gutes Pfund Bienen, der sich nun etwas tiefer aber aufgeregt und offenbar weisellos gesammelt hatten. Um diesen Trupp nun aus fast 4 m Höhe zu fischen nutzte ich eine Teleskopstange, an deren Spitze eine gekäfigte, begattete Weisel montiert war und bugsierte sie nahe des Schwarms um erstmal Werber zu aquirieren. Das führte dann auch zu flottem Sammeln an der Angel. Nur das Abknüppern des Käfigs um die Sammlung der Schar im Schwarmschwangkasten zu ermöglichen, erwies sich als ein Geduldsspiel da immer mehr Bienen die Anwesenheit der Königin mitbekamen. Aber nun ist das Minischwärmchen genau gross genug um einen Schaukasten zu bestücken.

Auch danach ging es Schlag auf Schlag; darunter Schwarmmeldungen aus Karow, Köpenick und Mariendorf die an Schwarmsuchende vermittelt wurden.

Und dazu hat die Robinienblüte begonnen - die Bienen fliegen wie verrückt!

Der Schwarm schwärmt für meine Hände - Bild: Melanie von Orlow
Der Schwarm schwärmt für meine Hände - Bild: Melanie von Orlow

Schwarm wandert in Schwarmfangkasten - Bild: Melanie von Orlow25.5.2015: Endlich mal einer - ein kleiner Nachschwarm (schätze ihn auf ein bescheidenes Kilo) sammelte sich in einem Apfelbaum in einem Nordberliner Garten. Wieder mal bewährt sich der Schwarmfangkasten vom Imkereifachhandel Jesse. Das Absperrgitter erlaubt zügiges Sammeln in der Kiste, zu Fuss wandern die Damen bereitwillig ein. Nur die Drohnen bleiben außen vor!

24.5.2015: In diesem Schwarmjahr ist wirklich der Wurm dran - entweder sind die Schwärme einmal quer durch die Stadt weit entfernt oder aber (weitaus öfter) gerade beim Einzug in Dächer oder an sonstigen, kaum erreichbaren Plätzen...Frust!

23.5.2015: Bin gerade darüber gestolpert und überrascht dass das Urteil noch keine Wellen geschlagen hat unter den Stadtimkern:

Das AG Hamburg-Harburg urteilte bereits am 7.3.2014 dass eine Mieterin die Bienenhaltung auf dem Balkon zu beenden hat und damit der zuvor erfolgten Aufforderung durch den Vermieter nachkommen muss nachdem sich Nachbarn belästigt fühlten.

Leitsatz der Entscheidung: "Vom allgemeinen vertragsgemäßen Gebrauch gedeckt ist Tierhaltung grundsätzlich nur bei kleinen Haustieren, die in geschlossenen Behältnissen gehalten werden können und bei denen eine Beeinträchtigung der Vermieterbelange oder eine Störung anderer Hausbewohner grundsätzlich ausgeschlossen werden. Dies ist bei einem Bienenvolk, das für die Futtersuche in blühende Landschaften ausschwärmen und dazu nicht nur seine Beute, sondern in jedem Fall auch die vom Bienenhalter angemietete Wohnung verlassen muss, erkennbar nicht der Fall." (Amtsgericht Hamburg-Harburg, Urteil vom 07.03.2014 – 641 C 377/13).
In diesem Fall ist das Urteil rechtskräftig; die Berufung wurde vom Balkonimker zurück genommen.

Habe ein solches Urteil lange befürchtet; nun ist es da und das sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten wenn man Balkonbeute, Bienenkiste & Co. auf dem Balkon plant...

20.5.2015: Der erste Honig ist da - eine kleine aber feine Menge dunklen Frühtrachthonigs wurde geschleudert und wartet nun abgeglast auf Liebhaber; auch der Raps dürfte bald soweit sein...

17.5.2015: Ein Mysterium auf der Stockwaage - innerhalb einer Stunde am 14. Mai rund 1,1 kg weniger als vorher. Aber kein Schwarm zieht um Mitternacht aus! Merkwürdigerweise steigt die Temperatur zuvor (Sensor unterhalb des Stocks in der Waage) auf 17 Grad um dann auf 9 Grad abzusinken und die Luftfeuchte geht in den Keller...frage mich, ob das Volk nächtlichen Besuch hatte...irgendein Aufreger vielleicht der die Tiere heftig aufheizen liess?

12.5.2015: Das neue Web-Interface der Stockwaage ist schon mal verheissungsvoll - nun können Korrekturen online eingegeben und eingesehen werden so dass Gewichtsdifferenzen durch Schwarmabgang oder Honigernte auch für Externe nachvollziehbar sind...sofern der Zugang mit dem Smartphone dann klappt. Zudem läßt sich die Ansicht verändern und die Datenauswahl.

8.5.2015: Heute noch mal in den Knast da man noch zwei "25 cm grosseBienentrauben" meldete. Vor Ort stellte sich heraus, dass man doch besser fragen sollte, ob die 25 cm Durchmesser auch auf der z-Achse gegeben sind...es waren eher 20 cm breite Flächen mit Bienen, die sich beim näheren Hinsehen auch alle als "alte Damen" erwiesen. Dunkel-glänzend und abgenutzt, zudem sehr träge, taumelnd und wenig flugtüchtig sind es wohl die letzten Winterbienen, die es nicht geschafft hatten, dem schnellen Schwarm beim Abflug zu folgen. Da gab es nicht viel einzusammeln.

Ein weiterer Schwarm in Hermsdorf hing unerreichbar hoch in einer Buche...aber er scheint schon rege auf Suche zu sein: Gleich zwei Anrufe wegen Bienen die Rollladenkästen belagerten. Solche Spürbienenansammlungen können schon grosse Kopfzahl erreichen aber ein mit Rollo versehener Kasten ist in der Regel zu klein so daß sich das Problem normalerweise dann von selber löst. Habe empfohlen, bei Nacht die Kästen mit Klebeband zu verschließen um den Scouts klar zu machen, dass dieser Platz nicht verfügbar ist.

Die schwarmtriebigen Völker in Brandenburg haben sich durch das Zellenbrechen nicht stoppen lassen...schon wieder angeblasene Weiselzellen, sie machen weiter aber das tut der Sammelfreude zum Glück keinen Abbruch: je Volk einen halber Honigraum iin DN 0,5 in 4 Tagen ausgebaut und befüllt!

6.5.2015: Der erste Schwarm und das gleich um die Ecke und dennoch ist er weg - die Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel meldete einen feisten Schwarm, der sich unter einer Euro-Palette gesammelt hatte. Ich war in 10 Minuten da und es nutzte dennoch nichts - bestimmt 20 Minuten dauerte es bis ich durch die umfänglichen Sicherungskontrollen am Eingang kam und weitere 10 Minuten zirkelten wir durch das gewaltige Gelände der JVA. Bei der Ankunft war der Schwarm wirklich in bequemer Höhe aber ich sah schon den unruhigen Sitz und die vielen Bienen in der Luft - der hob ab! Und da nützte dann auch das Schwarmlockspray nichts; der Wind verteilte das Zeug effektiv und dem Schwarm war es egal...auf und davon! Schade...hoffe nur, er zog nicht in die Lüftungsanlagen auf dem Dach der JVA...

Nachschaffungszelle - Bild:Melanie von Orlow
Nachschaffungszelle - Bild:Melanie von Orlow

5.5.2015: Trotz gestriger Schwüle keine Schwarmmeldung. Die kurzfristig angesetzte Durchsicht der Berliner Völker ergab überraschenderweise keine besondere Schwarmneigung. Die Völker sitzen auf 6 Waben inkl. Baurahmen und nur ein Volk hatte eine Weiselzelle angezogen. Nach deren Brechen stiess ich auf noch eine aber die stimmte mich misstrauisch - das sah doch eher nach Nachschaffung aus?
Die weitere Durchsicht bestärkte meinen Verdacht, das Volk hat offenbar seine Königin verloren und so blieb die Nachschaffungszelle verschont.

Drohnenbrut gibt es aber ohne Ende - der erste Sack mit der proteinreichen Füllung ging bereits an die Vogelaufzuchtstation in Spandau und der Tiefkühler füllt sich für den nächsten...dennoch krabbeln schon viele Herren durch die Völker denn im Naturbau sind natürlich viele Drohnenbrutecken "erlaubt".

erntereife Drohnenbrut im Baurahmen - Bild: Melanie von Orlow
erntereife Drohnenbrut im Baurahmen - Bild: Melanie von Orlow

3.5.2015: Bei der gestrigen Kontrolle der Brandenburger Völker in zwei Dritteln der Völker angepflegte Weiselzellen entdeckt und gebrochen - selbst im Volumen eigentlich noch gar nicht so starke Völker sitzen auf gepackten Koffern! Sogar die Zuchtkönigin der Belegstelle Kohnert-Buche will ausziehen...Nun, mal sehen wie sie auf das Brechen der Zellen reagieren...ich fürchte, es ist noch zu früh im Jahr als dass sie sich davon abhalten liessen. Anfang nächster Woche soll es an die 25 Grad mit Gewitterneigung am Dienstag werden! Das ist eigentlich das optimale Schwarmwetter. Dieses Wochenende müssen die Schwarmfangkästen klar gemacht werden!

29.4.2015: Die Spannung steigt - von vielen Imkerkollegen werden mir schwarmtriebige Völker gemeldet;von bestifteten Spielnäpfchen bis zu verdeckelten Weiselzellen ist alles dabei! Laut Wetterbericht soll es Anfang nächster Woche an die 20 Grad werden und sonnig...dann können sich schon viele Damen auf den Weg gemacht haben! Daher dringende Empfehlung: Schaut in die Völker, sonst sind sie bei der Wetterwende womöglich ganz schnell auf und davon!

26.4.2015: Die Stockwaage ist umgezogen worden und ich hoffe, das aufgesetzte, starke Volk ist nicht schon in Schwarmstimmung...ich bin nicht zur Durchsicht gekommen und bei solchen Regenpausen wie sie nun ankommt, kommen die Immen ja oft gelangweilt auf neue Ideen. Vereinskollegen haben schon erste Weiselzellen brechen müssen...

25.4.2015: "Na, mal sehen wann der erste Schwarm mit mir anstößt..." - heute kann ich ergänzen: Wohl bald!
Gerade eine erste Schwarmmeldung bekommen, der Schwarm zog in eine bereits besiedelte Warré-Beute ein (was vom Imker gefilmt wurde und da die Königin im Gegensatz zu seinen eigenen markiert war, weiss er sicher dass es nicht nur ein "Probeflug" seiner Warré-Beute war). Da es nun ein paar Regentage geben soll, sollte jeder noch das WE zum Durchgucken nutzen oder gleich nach der Regenpause schauen...denn bei Flugpausen kommen viele Völker auf dumme Ideen ;-).

Imkergeschenk - Bild: Melanie von Orlow
Imkergeschenk - Bild: Melanie von Orlow

22.4.2015: Heute ein Präsent von meinem Sohn bekommen - eine (geleerte) Coladose mit imkerlichem Tenor. Na, mal sehen wann der erste Schwarm mit mir anstößt...

21.4.2015: Strahlende Sonne und nun geht endlich auch - nach den ersten Süßkirschen - auch die Sauerkirsche in die Blüte. Nun finden sich schon angetragene Waben an allen Ecken und Enden...spätestens jetzt sollten also die Honigräume rauf! Sie bauen auch schon fleissig und die nächste Runde verdeckelte Drohnenbrut kann raus. Wer sich aktuell über den Waagstock wundert: Die Waage zieht grad um und daher momentan "offline"!

Biene mit blauem Pollen - Bild: Melanie von Orlow
Biene mit blauem Pollen - Bild: Melanie von Orlow

14.4.2015: Blausternchen und andere Arten zaubern den Arbeiterinnen ganz besondere "Höschen" - in intensivem Blau wie an dieser Arbeiterin zu sehen!

 

Melanie-Stock

11.4.2015: 20 Grad und Sonne - da fliegt es "wie der Teufel" an den Stöcken und ich habe die erste verdeckelte Drohnenbrutwabe entnommen. Dennoch sind die Herren auch schon gut zu Fuss in den ersten Völkern unterwegs...passt ja auch denn der Spitzahorn fängt an zu blühen. Und das sieht man nun auch in der Stockwaage...der erste "Netto-Eintrag" seit 2 Tagen zeichnet sich ab!

Außerdem das große Kompliment einer Leserin: Simone P. hat sich - assistiert von meinem Buch "Imkern in Grossraumbeuten" nun zwei Völker zugelegt, die im Garten brummen...und das eine nach mir benannt! Da wünsche ich den Immen und der Imkerin viel Erfolg und das notwendige Quentchen Glück für das neue Imkerjahr und bedanke mich für diese Ehre!
Möge es vor allen Gebresten wie AFB, Nosema und Varroa verschont bleiben, stets fried- und freundlich zu der Imkerin sein und ebensolche Freundlichkeit empfangen!

7.4.2015: Bei 8-10 Grad und Sonne ist die Salweide nahezu verblüht währendder Buchsbaum (Buxus sempervirens) nun mit seinen unauffälligen aber offenbar sehr bienenattraktiven Blüten lockt. Leider braucht es sehr lange bis diese langsam wachsende Pflanze mit der Blüte beginnt. Schneller und für den Schatten geeigneter ist da der Seidelbast (Daphne mezereum), der direkt an den Trieben nun violette Blüten trägt.

Buchsbaumblüte 2015 - Bild: Melanie von Orlow
Buchsbaumblüte 2015 - Bild: Melanie von Orlow

2.4.2015: Entwarnung aus der Schweiz - es soll kein Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer vorgelegen haben: http://www.vdrb.ch/aktuelles/news/news/artikel/entwarnung-im-kanton-uri.html

1.4.2015: Leider kein Aprilscherz - es gibt einen Verdachtsfall, daß der Kleine Beutenkäfer die Alpen bezwungen hat und in der Schweiz gefunden wurde. Infos unter http://www.vdrb.ch/fileadmin/user_upload/pdf/Verdachtsfall_Kl._Beutenkaefer_31-03-15_B_Reihl.pdf

Zum Beutenkäfer selbst, seine Verbreitung und Biologie sowie Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Käfern sei diese Präsentation von Dr. Peter Neumann empfohlen: http://www.imkerverband-sgap.ch/up/files/Kleiner_Beutenkaefer_2014.pdf

5.3.2015: Heute noch mal die Sonne genutzt und durch die Völker geschaut. Früh zeigt sich schon, wer denn "Grosses vor hat" - dieses, bereits sehr starke Volk "verpollt" bereits umfänglich sein Brutnest. Das sind Schwarmkandidaten; da werde ich mal nach Ostern ans Schröpfen denken müssen sonst ist es schon auf Reisen.

Ansonsten wurden Honigräume aufgesetzt und Baurähmchen gegeben. Das Schied bleibt noch unverändert obwohl sich die verdeckelte Brut nun schon tw. recht grossflächig ausdehnt. Aber der HR ist gegeben und dort soll nun der Ausbau der Anfangsstreifen beginnen.

verpolltes Brutnest Ende März - Bild: Melanie von Orlow
verpolltes Brutnest Ende März - Bild: Melanie von Orlow

20.3.2015: Die Sonnenfinsternis 2015 war ja - im Gegensatz zu der letzten 1999 - endlich bei strahlend blauem Himmel und wurde nur dadurch getrübt dass es eben keine "totale" in Deutschland war. Es war aber dennoch interessant zu erleben, wie fahl das Licht wurde und wie die Temperaturen fielen als unser Zentralgestirn verdunkelt wurde.

Die Bienen flogen dadurch auch nur sehr verhalten aber ansonsten war das nur die Gelegenheit, ein sehr existenzielles Gefühl zu entwickeln - wie abhängig wir doch von dieser Selbstverständlichkeit sind, die uns da oben mit Wärme und Licht versorgt. Wie kann man da Pharao Amenophis IV ("Echnaton") verstehen, der in der Sonne (Aton/Aten) die zentrale göttliche Kraft sah...

Aber schon bald war die Sonne "wieder da" und alles "normalisiert" sich wieder...und wer endliche mal eine "totale" erleben möchte, sollte am 21.8.2017 in die USA reisen (http://www.sofi2017.de/).

17.3.2015: Heute kamen endlich die bei Herrn Jaesch erworbenen Pflanzen in die Erde. Ein Blasenstrauch, eine Tamariske, eine Mahonie u.a. wurden vergraben. Ausserdem wurde der neue Freischneider eingeweiht und 500 qm "entwildert" um das Landreitgras zugunsten bienenfreundlicherer Pflanzen zurück zu drängen.

15.3.2015: Der 50. Nordhannoversche Imkertag war eine schöne Veranstaltung - rund 250 Imker und Imkerinnen fanden sich in dem urigen Gasthaus ein und es gab eine Vielzahl an Vorträgen. Interessante war der Einblick in den Kreisverband Stade und seine Erfahrungen mit Kirschplantagen mit Überdachung (Tipp daraus: Bienen mit Abstand außerhalb der Überdachung aufstellen aber nicht darunter). Herr Jaesch vom Immengarten hielt einein launigen Vortrag über Sommerblüher die die Zeit nach der Lindenblüte "versüssen" können und zeigte tolle Bilder so daß man danach gerne an seinem Stand shoppen ging!

Podium des BeeBerlin 2015: v.l.n.r. M. Platta (LINKE), P. Magalski (Piraten), Dr. M.-W. Kohfink, Dr. T. Altgut (Grünen), D. Freymark (CDU) - Bild: Dr. Melanie von Orlow
Podium des BeeBerlin 2015: v.l.n.r. M. Platta (LINKE), P. Magalski (Piraten), Dr. M.-W. Kohfink, Dr. T. Altgut (Grünen), D. Freymark (CDU) - Bild: Dr. Melanie von Orlow

13.3.2015: Es geschehen noch Zeichen und Wunder - auf Einladung der Berliner Fraktion der Grünen trafen sich an die 50-60 Imker im Berliner Abgeordnetenhaus. Dr. Turgut Altgut, der umweltpolitische Sprecher der Grünen hatte geladen und tatsächlich trafen sich die umweltpolitischen Sprecher aller Fraktionen. Unter souveräner Moderation von Dr. Marc-Wilhelm Kohfink entstand eine bemerkenswert konstruktive Atmosphäre und viele Vorschläge und Anregungen wurden eingebracht. Nebst der Öffnung öffentlichen Eigentums für Bienenhalter wurden Verbesserungen bei Amtstierärzten und Gebührenordnungen angeregt. Die Meldepflicht von Bienenvölkern war genauso Thema wie die Amerikanische Faulbrut und die Verbesserung der Bienenweide und der öffentlichen Grünpflege.

Danny Freymark von der CDU versprach eine bessere finanzielle Ausstattung der Stiftung für Naturschutz und betonte, dass er viele der Anregungen dankbar aufnehmen würde - allerdings mahnte er auch mehr Engagement der Imker an,von denen er nur selten Post mit Anfragen bekäme. Der Vertreter der Piraten soll eine engagierte Rede bei der Diskussion zur Drucksache der Grünen gehalten haben, die mich doch neugierig gemacht hat - zumal dort eine von Respektlosigkeit und Unverständnis geprägter Umgang durch die Regierungsfraktion Markenzeichen gewesen sein soll. Im Plenarprotokoll zur 46. Sitzung vom 10. April 2014 bin ich fündig geworden und kopiere das hier einfach mal rein damit sich jeder selber ein Bild machen kann (die vorhergehenden Wortbeiträge der anderen Fraktionen lassen sich im Protokoll unter http://www.rbb-online.de/imparlament/berlin/2014/10--april-2014/10-04-2013---46--Sitzung-des-Berliner-Abgeordnetenhauses.html nachlesen):

Philipp Magalski (PIRATEN):
Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Vielen Dank, Herr Freymark, dass aus den Reihen der CDU positive Signale in Richtung dieses Antrags kommen, der durchaus seine Berechtigung hat – und nicht nur das. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Gäste! Seit einigen Jahren werden überdurchschnittliche Schädigungen und ein überdimensionales Sterben ganzer Bienenvölker weltweit und auch in Deutschland beobachtet, zuletzt im Winter 2011/2012. Um 25 Prozent lag das Bienensterben hier höher. Das sind 150 Prozent mehr als typischerweise in einem Jahr. Die neuesten Zahlen liegen uns noch nicht vor. Was geht das alles Berlin an? – Sehr, sehr viel; denn ein Drittel von allem, was wir essen, gäbe es nicht ohne die bestäubende Biene.

[Beifall von Mario Czaja (CDU)]
Wir Menschen, die wir in einer Abhängigkeit und Symbiose mit unserer Umwelt und den Tieren leben, haben
dafür Sorge zu tragen, unserer Verantwortung gerecht zu werden und den Bienen im Rahmen unserer Möglichkeit liegende bestmögliche Lebensbedingungen zu schaffen.
[Beifall bei den PIRATEN – Beifall von Michael Dietmann (CDU)]
Ich möchte an dieser Stelle einmal festhalten, dass es in den vorherigen Redebeiträgen kaum durchgedrungen ist,
dass meines Erachtens nicht nur die Faulbrut oder die Varroamilbe, ein aus Südostasien eingeschleppter Parasit,
dafür verantwortlich gemacht werden kann, dass die Bienenpopulation so massiv dezimiert worden ist, sondern dass insbesondere Produkte unter anderem vom
Bayer-Konzern – Frau Yzer ist leider schon weg – in dem Verdacht stehen, ursächlich für das Bienensterben zu sein.
[Zuruf von Kirsten Flesch (SPD)]
– Auf den Berliner Straßen werden sie teilweise auch von der BVG benutzt, aber das hat an der Stelle nur eine geringe Auswirkung. Wir haben das bereits im Ausschuss besprochen. – Das sind beispielsweise, nur um zwei zu nennen, die Insektizide Clothianidin und Imidacloprid, die bei Wild- und Honigbienen schon in geringen Dosen als Nervengift wirken, da sie Neonicotinoide enthalten, auf die die Tiere besonders sensibel reagieren.
[Vereinzelter Beifall bei der SPD –Unruhe]

Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:
Herr Magalski! Darf ich Sie kurz unterbrechen? – Meine Damen und Herren! Es ist die letzte Rederunde. Bitte!

Philipp Magalski (PIRATEN):
Ja, meine Damen und Herren, die letzte und die wichtigste Rede des Tages!
[Beifall]
Ich bin da einfach mal so frei, denn Umwelt und Naturschutz gehen uns in Berlin insbesondere an. Wir liegen inmitten von Brandenburg – aber ich lasse mich da jetzt gar nicht aus dem Konzept bringen.
[Beifall bei den PIRATEN –Lachen von Torsten Schneider (SPD)]

Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:
Gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Herrmann?

Philipp Magalski (PIRATEN):
Herr Herrmann – ja, bitte schön, wir haben ja noch Zeit!

Alexander J. Herrmann (CDU):
Vielen Dank, Herr Kollege! Ich habe angesichts der fortgeschrittenen Zeit ein bisschen Probleme gehabt, bei den Milben zu folgen. Vielleicht können Sie mir noch mal
ganz kurz die beiden Milbenarten, die die Bienenvölker bedrohen, nennen, damit ich das notieren kann. – Danke!
[Zurufe]

Philipp Magalski (PIRATEN):
Das waren keine Milbenarten, sondern das waren Insektizide, die der Bayer-Konzern vertreibt. Das sind das Clothianidin und das Imidacloprid. Das sind innerhalb
der Insektizide momentan hauptsächlich diejenigen, die nicht nur im Verdacht stehen, die Bienen zu schädigen,
sondern in Österreich ist es zu einem Verbot gekommen – aber dazu komme ich gleich noch, denn ich habe tatsächlich noch alle Zeit der Welt.
[Heiterkeit – Beifall bei den PIRATEN]

Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:
Gestatten Sie eine weitere Zwischenfrage, der Abgeordneten Köhne?

Philipp Magalski (PIRATEN):
Ja, bitte schön!

Irene Köhne (SPD):
Ich wollte nur mal kurz anfragen, ob Ihnen klar ist, dass diese ganze Chemie, die Sie jetzt gerade zitieren, hauptsächlich die Landwirtschaft betrifft und dass es Brandenburg ist und dass die Bienen gerade nach Berlin kommen, weil es hier nicht ist.
[Beifall bei der SPD und der CDU –Genau! von der CDU]

Philipp Magalski (PIRATEN):
Frau Köhne! Das ist mitnichten so. Wir befinden uns inmitten von Brandenburg und sind auch Teil Brandenburgs.
[Zurufe von der SPD und der CDU: Was?]
– Ja, das ist jetzt eine provokante These von mir,
[Allgemeine Heiterkeit und Beifall]
die sich tatsächlich staatsrechtlich hier nicht halten lässt, aber ich rede trotzdem gerne weiter darüber.
[Zuruf: Ja, bitte!]
Es geht tatsächlich darum, dass diese Insektizide eben nicht an Landesgrenzen haltmachen und auch die Tiere nicht an Landesgrenzen haltmachen. Deswegen möchte
ich bitte hier keinen Sonderstatus für Berlin haben,
[Beifall bei den PIRATEN und den GRÜNEN – Vereinzelter Beifall bei der LINKEN]

nur weil wir kein Bundesland sind, das hier wesentliche landwirtschaftliche Betriebe beheimatet.
[Beifall bei den PIRATEN]
Daraus folgt die Mangelversorgung des Bienenvolkes, der Arbeiterinnen, die dann ebenfalls geschwächt werden,
und das Überleben des ganzen Volkes steht auf dem Spiel. Solche chronischen und kumulativen Wirkungen
werden jedoch von den gängigen Zulassungstests für Insektizide nicht erfasst. Diese beurteilen lediglich die
akute toxische Wirkung auf einzelne Bienen.
[Heiko Melzer (CDU): Haben Bienen Jetlag?]
Dennoch wurde die genannten Insektizide nach der Erkenntnis ihrer risikoreichen Wirkung auf die Wild- und
Honigbiene sowie die Hummel und andere, zuletzt ab dem 1. Dezember 2013 für zunächst zwei Jahre für mehrere landwirtschaftliche Verwendungen stark eingeschränkt.
[Michael Dietmann (CDU): War es kälter an dem Tag?]
In China, das solche Produkte massiv durch die chemische Industrie als Pflanzenschutzeinsätze lobbyiert, gibt es bereits Regionen, in denen es gar keine Bienen mehr gibt.
[Mario Czaja (CDU): Und keine Piraten!]
Dort bestäuben Menschen die Blumen von Hand, das muss man sich einmal vorstellen, als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des sogenannten real existierenden Sozialismus!
[Zurufe von der CDU]
Die Chinesen befinden sich ohnehin in einem ständigen Lernprozess im Umgang mit multinationalen Konzernen, den die Öffnung zur Marktwirtschaft bzw. zum Kapitalismus unausweichlich mit sich bringt,
[Mario Czaja (CDU): Diese Handbestäuber!]
ohne diese Öffnung an dieser Stelle bewerten zu wollen, das ist eine völlig andere Geschichte. Es gibt also viele Beispiele, was Imker in privater Initiative an Räumen für Bienen in Berlin schaffen, beispielsweise auf dem Dach unseres schönen Abgeordnetenhauses oder auf dem des Schillertheaters, wo gestern ein Volk von 80 000 Bienen durch die Initiative „Berlin summt“ eingezogen ist.
[Zuruf von der SPD]
Nicht nur diesen Bienenvölkern in unserer unmittelbaren Nähe, jenen Stadtbienen, die also unsere Nachbarn sind, gilt es, in Sinne des Naturschutzes eine bestmögliche Perspektive zu bieten. Das heißt, dass insektenfreundliche Bepflanzungsmaßnahmen mindestens die landeseigenen Flächen bei Ersatz- und Neubepflanzung eine florale Vielfalt aufweisen und mit Arten bewachsen sein sollen, die insbesondere der Wild- und Honigbiene einen möglichst optimalen Lebensraum und ein reichhaltiges Nahrungsangebot bietet.
Vor knapp drei Wochen, am 19. März, stimmte der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments dem Vorschlag der EU-Kommission zu, dass Pollen im Honig als natürlicher Bestandteil von Honig definiert wird.
[Vereinzelter Beifall bei der SPD]
Was harmlos klingt, hat weitreichende Folgen, meine Damen und Herren. Ich hoffe, Sie applaudieren nicht, weil der Ausschuss dem ganz knapp zugestimmt hat,
[Dr. Turgut Altug (GRÜNE): Weil sie es nicht verstanden haben!]
denn diese weitreichenden Folgen lauten, dass es bedeutet, dass Honig, der gentechnisch veränderte Pollen enthält, nicht als gentechnisch verändert gekennzeichnet werden muss. Das Recht der Verbraucher zu erfahren, ob Honig gentechnisch veränderten Pollen enthält oder nicht, wird durch diese knappe Entscheidung des Ausschusses, deren Mitglieder ebenfalls massiv durch die chemische Industrie und durch die Landwirtschaft lobbyiert worden sind, mit Füßen getreten. Verbraucherrechte werden hier mit Füßen getreten!
[Beifall bei den PIRATEN, den GRÜNEN und der LINKEN –Ah! von der CDU]

Viele Blütenpflanzen nutzen Tiere für ihre Bestäubung.
Beim Sammeln von Nektar übertragen diese Pollen und nehmen damit eine Schlüsselfunktion im landwirtschaftlichen Ökosystem ein. Und ich habe gerade schon darauf hingewiesen, dass wir uns hier in Berlin nicht als Insel sehen sollen, sondern wir befinden uns tatsächlich inmitten eines großen Bundeslandes, das sehr viel Landwirtschaft betreibt. Deswegen können wir uns davon nicht einfach ausnehmen. Wir sind Teil eines Gebietes, das eben keine Mauern um uns herum zulässt, und das ist auch gut so.
[Mario Czaja (CDU): Mauern sind Achtziger!]
– Genau, Mauern sind Achtziger.
[Vereinzelter Beifall bei der CDU]
Also neben den Honig- und Wildbienen, zu denen auch Hummeln zählen, gehören weitere Insekten wie Wespen, Tag- und Nachtfalter, verschiedene Fliegenfamilien und Käferarten zu den Bestäubern, auch einige Vögel und Säugetierarten wie Fledermäuse sind Bestandteil dieser
Gruppe. Und auch diese werden durch Toxine beeinträchtigt.
Der Wert von Bestäubungsleistungen wird übrigens weltweit auf 153 Milliarden Euro und allein für Deutschland auf 2,5 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Es ist daher von großem ökologischem und eben auch volkwirtschaftlichem Interesse, die Lebensbedingungen für Bienen und andere Bestäuber nachhaltig zu verbessern.
[Beifall bei den PIRATEN, der SPD und den GRÜNEN – Vereinzelter Beifall bei der CDU und der LINKEN]
Das nur noch für die, denen ökologische Gründe allein nicht ausreichen sollten, liebe CDU-Fraktion!
[Dr. Wolfgang Albers (LINKE): Ich muss jetzt nach Hause, hopp!]
Diese Reduktion und Ausdünnung der genannten Neonicotinoide, dem Wirkstoff besagter Mittel, muss aber auch mit einem stärkeren Hinwirken auf die Biodiversität
in der Landschaftspflege und bei unseren Grünflächenparks, Wiesen etc. einhergehen,

Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:
Sie müssten bitte zum Schluss kommen!

Philipp Magalski (PIRATEN):
um während der gesamten Vegetationsperiode für die Blütenbestäuber eine kontinuierlichen Nahrungsgrundlage zu schaffen und zu erhalten. Diese Maßnahmen sollten für uns alle ein hohen politischen Stellenwert haben, nicht nur, weil die Biene

Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:
Herr Abgeordneter! Sie müssten bitte zum Schluss kommen!

Philipp Magalski (PIRATEN):
uns als Indikator für eine gesunde und natürliche Umwelt beste Dienste leistet,
[Bravo! und Beifall bei der SPD]
sondern insbesondere weil sie uns durch ihr Sterben warnt, unseren Umgang mit Natur und Umwelt nachhaltig zu – –

Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:
Herr Abgeordneter! Ich entziehe Ihnen hiermit das Wort!
[Zuruf von Philipp Magalski (PIRATEN) –Beifall]
Herr Abgeordneter! Ihre Redezeit ist abgelaufen! Ich habe Sie mehrfach aufgefordert, ich entziehe Ihnen hiermit das Wort. – Vielen Dank!
[Allgemeiner Beifall – Philipp Magalski (PIRATEN): Frohe Ostern!]
Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor.
[Zurufe: Oh!]
Ihre Enttäuschung ist fast spürbar. Zu dem Antrag Drucksache 17/0976 empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt mehrheitlich gegen Grüne, Linke und
Piratenfraktion die Ablehnung auch mit geändertem Berichtsdatum „31. August 2014“. Wer dem Antrag dennoch zustimmen möchte, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. Das ist die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Die
Linke und die Piratenfraktion. Gegenstimmen? – Das sind die Fraktion der SPD, die Fraktion der CDU und der fraktionslose Abgeordnete.

Waschkessel - Bild: Melanie von Orlow
Waschkessel - Bild: Melanie von Orlow

12.3.2015: Heute grosser Wasch... äh Wachstag! Endlich meine Neuerwerbung eingeweiht, Baujahr unbekannt aber vermutlich 1950 oder älter...ein richtiger, mit Holz zu befeuernder Waschkessel mit dem man rund 100 ltr. Wasser innerhalb einer Stunde zum Kochen bringen kann. Und dann wanderte ein Eimer voller Entdecklungswachs nach dem anderen hinein, wurde mit einem Schluck Regenwasser versetzt und nach dem Aufschmelzen durch eine Nylonstrumpfhose passiert. Es ist überraschend, wieviel Schmodder selbst an sich blütenweisses Wachs noch so zurücklässt!

Aber 4 Eimer blieben übrig - kein Regenwasser mehr; Samstag soll es wieder regnen...

11.3.2015: War das nicht ein geniales Wochenende??
Strahlende Sonne und bis 16-18 Grad! Unfassbar, so eine frühe Gelegenheit zur Völkerdurchsicht gab es ja selten. Die Krokusse blühten auch passenderweise und so war es Zeit zum Schieden der Völker.
Die Durchsicht ergab: Alle noch unter uns; wenn auch eine Reihe Schwächlinge, die es wohl schwer haben werden, aus dem Knick zu kommen. Die starken Völker breiteten sich bei dem Wetter über die Hälfte der Oberträger aus; die schwachen blieben auf 2-3 Wabengassen sitzen. Alle Völker pflegten Brutnester mit verdeckelter Brut auf 1 bis 3 Waben; die stärkeren Völker zeigten auch sehr schön das Umtragen von Winterfutter in den Brutnestbereich...die ahnen schon, dass der Winter nicht vorbei ist und nutzen das milde Wetter gut zum Vorbeugen.

Pollen wurde munter eingetragen und man musste beim Durchsehen darauf achten, den schönen Pollen nicht durch unbedachtes Wenden der Waben herausfallen zu lassen. Überhaupt war sehr zartes, umsichtiges Arbeiten an den Völkern erforderlich - um diese Zeit im Jahr zählt wirklich jede Biene und die Bienen zeigen noch diese Winterträgheit: abgestossene Bienen brauchen ewig bis sie zurück zu den anderen finden und sind recht flugfaul. Es bilden sich kaum hilfreiche Sterzelstrassen und so muss man wirklich vorsichtig herangehen. Nicht gerade einfach in den dick propolisierten Wabengassen, die das Lösen der Rähmchen doch sehr schwer machen. Aber überall wurde die Königin oder zumindest Stifte gefunden; eine Königin musste nachgezeichnet werden.

Die Schiede wurden auf 3 bis 4 Rähmchen gesetzt und wie immer wurde auf etwas Pollen und Futter vor dem Schied geachtet. Umfängliche Pollenreserven und das restliche Winterfutter wanderten hinter das Schied. Die Böden wurden geputzt und dabei auch unter den Beuten gefegt.

So ein schwaches Volk braucht Anfang März noch keinen Schied- Bild: Melanie von Orlow
So ein schwaches Volk braucht Anfang März noch keinen Schied- Bild: Melanie von Orlow

Die schwachen Völker wurden nicht geschiedet - hier ist mir das Risiko zu gross, dass sie vom Futter abreissen. Zudem gibt es da eben auch noch nicht viel zum Schieden; womöglich werden die Völker auch noch vereinigt. Aber geputzt wurden sie alle - Wachsbrücken entfernt, Auflageschienen gereingt und die verkleisterte Deckelfalz geputzt.

26.2.2015: Nachdem der Kreuzberger Imkerverein mellifera.de um Aufklärung bat bezüglich der Vergabe von Schwärmen an Bienenbox-Imker wurde per Email von Erhard Maria Klein wie folgt geantwortet:

"Derzeit vergeben wir noch keinen Anfängerbonus an BienenBox-Imker. Das bedeutet nicht, dass sie über die Schwarmbörse keinen Schwarm bekommen. Sie werden nur nicht gegenüber anderen Imkern bevorzugt. Das hat folgende Gründe:

  • In 2014 haben sich mehrere Imker sich bei uns gemeldet und sich über die mangelnde Qualifikation der Anfängerbonus-BienenBox-Imker beschwert und die Weitergabe der Schwärme verweigert.
  • BienenBox-Imker machen überdurchschnittlich häufig falsche Angaben bei der Anmeldung in der Schwarmbörse und tragen sich fälschlicherweise im Bienenkisten-Netzwerk ein.
  • Es gibt bisher keine ausreichende Dokumentation der Betriebsweise.
  • Die BienenBox wird offensiv zur Anbringung an Balkone beworben. Wir wissen aus langjährigen Erfahrungen, dass das oft ein Konfliktpotential mit sich bringt. Wir befürchten, dass – insbesondere wenn schlecht qualifizierte Anfänger Bienenkästen an Balkonen aufhängen – Bienenhaltung in eng besiedelten Gegenden insgesamt in Verruf kommen könnte.

Wir betrachten das BienenBox-Projekt derzeit im Experimentalstadium und beobachten die weitere Entwicklung. Wir sind stehen Kontakt mit Johanes Weber und werden auch an BienenBoxer den Anfängerbonus vergeben, so bald es mehr positive Erfahrungen gibt, bzw. ein Rückgang bei o.g. Problemen zu verzeichnen ist."

25.2.2015: Eine kuriose Geschichte macht die Runde in den Berliner Imkervereinen: Auf dem Vereinsabend berichteten drei Frauen von ihrem vergeblichen Versuch, sich als Schwarminteressenten in die Schwarmfangbörse von mellifera.de eintragen zu lassen. Dies wurde mit Hinweis auf ihr Beutensystem, der Bienenbox (einer am Balkon installierbaren, liegenden Kiste mit Rähmchen im Hochwabenformat), abgelehnt. Unter http://www.schwarmboerse.de/schwarm/schwarm.info/scoring/index.html kann man die Hintergründe dieser Entscheidung beleuchtet bekommen; offenbar möchte mellifera.de die eigenen Haltungssystem wie die Bienenkiste, pushen, deren Besiedlung zwingend Schwärme erfordert da sie nur mit Oberträgern und weitgehend immobilen Waben arbeiten.

25.2.2015: Bei Sonne und um die 8 Grad sind nicht nur die Bienen am fliegen - auch die ersten Krokusse gehen auf! An manchen Stellen sind die gelben Krokusse sogar noch vor den frühen Elfenkrokussen erwacht. Damit steigt natürlich die Spannung denn das bedeutet, dass das Schiedsetzen ansteht...aber dafür sollten es schon strahlend-sonnige 12 oder mehr Grad sein. Also Wetter beobachten und bereit halten!

Waldkauz im Nistkasten - Foto: Melanie von Orlow
Waldkauz im Nistkasten - Foto: Melanie von Orlow

19.2.2015: Seit Anfang Februar ist unser Eulenkasten ja endlich mal von der richtigen Spezies besetzt - und bei dem schönen Sonnenschein läßt auch er (oder sie) sich die Federn bräunen...

Heute hätte es beinahe die erste Räuberei gegeben aber nachdem mir doch zu viele Bienen um die Ohren flogen um mir beim Rähmchen-Ausschneiden "über die Schulter" zu gucken, habe ich einfach mal den Standort gewechselt. Eine echte Fleissarbeit; pro 11er Zarge braucht es 20 min um den Naturbau auszuschneiden und alle Teile abzukratzen.

18.2.2015: Sonnenstrahlen auf allen Fluglöchern und heute war nun mal richtig "der Teufel los" - alle Völker flogen dass es eine Freude war. Wie immer taumelnd und wärmetankend gaukelten sie umher um vor allem "ihr Geschäft" zu erledigen und sprengelt die Umgebung. Und tatsächlich sah man die ersten Immen mit ganz zarten Pollenpaketen an den Beinen...es geht wieder los! Ich nutze die sonnigen aber kalten Tage zum Rähmchen kratzen - Honigwabe nach Honigwabe läßt sich nun leicht brechend in den Eimer kratzen; optimale Bedingungen um dieses besonders saubere Wachs zu gewinnen. Ausserdem sind neue Bienenfluchten und weitere Honigräume eingetroffen. Nur auf die neuen Rähmchen muss ich leider noch warten. Aber noch ist genug zu bauen, einzulöten und zu reparieren...wie immer ist man knapp dran!

5.2.2015: Strahlende Sonne bei 1 Grad - perfekte Bedingungen um mal kurz in die Bienen zu schauen: Überall noch angrenzende Futterwaben? Keine Leerwaben zwischen Bienensitz und Futter? Alles in grünem Bereich! Außerdem perfektes Wetter um Altwaben auszuschneiden. Die im Kalten gelagerten, leeren Honigraumwaben sind dann spröde und lassen sich schnell und sauber aus den Rähmchen brechen. Und keine "störenden" Bienen die sich da womöglich bedienen wollen...

Dr. Werner Mühlen berichtet zum Hummelsterben - Foto: Melanie von Orlow
Dr. Werner Mühlen berichtet zum Hummelsterben - Foto: Melanie von Orlow

24.1.2015: Die Honigprämierung und der Vortrag zum "Hummelsterben unter den Linden" war ein lohnender Besuch: DIB-Präsident Peter Maske berichtete von vielen prominenten Besuchern (darunter 45 Vertreter von Beyer!!) am DIB-Stand und hatte einige gute Neuigkeiten - so ist dank des im Dezember veröffentlichn Bundesgesetzblatts eine einheitliche Völkergrenze eingeführt worden ab der sich das Finanzamt für Imker zu interessieren beginnt (die wage Regelung der "Gewinnerzielungsabsicht" bekommt damit eine fassbare Größe) - 30 Völker (wobei die Berufsgenossenschaft bereits ab dem 26. Volk verpflichten ist - für diese ist bisher keine günstigere und einvernehmliche Regelung gefunden worden; die Imker werden dort weiter den "sonstigen Tierhaltern" zugeordnet, in der sich auch Fischer und Ziegenhalter finden).

Er betonte die hohe Frauenquote unter Berliner Imkern (25%) und dass die Völkerverluste in den Städten bisher geringer ausfielen als auf dem Land. Er betonte die Wichtigkeit, viele Völker zu halten und zu vermehren da auch die EU-Förderungen sich nach Volkszahlen eine Mitgliedslandes bemessen würden. Eine konkrete Förderung größerer Imkereien (ab 10 Völker) regte er zwar gegenüber den EU-Vertretern an aber der konnte keine Hoffnungen machen.

Nach den Ehrungen der mit Gold und Silber ausgezeichneten Honigen berichtete Dr. Werner Mühlen aus Münster über (u.a. seine) Arbeiten um das "Hummelsterben unter den Linden" zu verstehen. Er zeigte beeindruckend wie der gerade im städtischen Grün eklatante Mangel an Alternativen zu späten Baumtrachten (Silberlinde) dazu führt, dass die Sammelstrategie der Hummeln (vornehmlich Erdhummeln) zum Verhungern unter den Bäumen führt, während Bienen - durch ihre Futterreserven versorgt - in den Stöcken bleiben.

Imker in der Demonstrantenmenge - Foto: Melanie von Orlow
Imker in der Demonstrantenmenge - Foto: Melanie von Orlow

17.1.2015: "Wir haben es satt" riefen heute unfaßbare 50.000 Menschen, begleitet von 90 Traktoren und Fahrzeugen hier in Berlin und forderten die Abkehr von CETA und TTIP, den Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada (die z.B. amerikanischen und kanadischen Firmen Entschädigungsrechte zusprechen, wenn gesetzliche Umweltstandards verschärft werden und sie dadurch "wirtschaftlichen Schaden" erleiden - natürlich aus der Tasche der Steuergelder), von Massentierhaltung und Unterwanderung von Arbeitnehmerrechten, von Gentechnik in der Landwirtschaft und Vermaisung der Landschaft. Die Imker waren auch dabei - viele sogar von weither angereist! Der Marsch begann am Potsdamer Platz und endete vor dem Kanzleramt.

16.1.2015: Der Besuch in Soltau zu dem Großimkertag war interessant - wenngleich die Zahl der Aussteller und die Größe der Messe nicht annähernd mit den Dimensionen in Donaueschingen mithalten kann. Leider war ich einkaufstechnisch auch nicht zufrieden - die mich interessierenden Produkte hatte keiner mitgebracht oder in den falschen Größen!
Vortragstechnisch auch nicht grad viel im Angebot; neben sehr guten Vorträgen zum Thema Etikettendruck und Kleiner Beutenkäfer war der Vortrag zur Asiatischen Hornisse eine Aneinanderreihung von Gerüchten und Hörensagen ohne daß der Vortragende mit eigenen Erfahrungen oder aussagekräftigem Bildmaterial aufwarten konnte - eine Enttäuschung!

Dafür aber generell ganz interessante Produkte. Sowohl Swienty als auch Jakel stellten Maschinen vor, die Entdeckelungswachs aufschmelzen und in Honig- und Wachsfraktion trennen. Zwar soll der so bis 120 Gad erhitzte Honig HMF-technisch einwandfrei sein aber dennoch hätte ich ein schlechtes Gewissen, meinen Kunden so eine erhitzte Plörre noch guten Gewissens als "Honig" zu verkaufen...man kann es meines Erachtens mit der Ausbeute-Optimierung auch übertreiben (über 800 € kostet es zudem).

 

Praktischer fand ich dieses Teil zur einhändigen Drehung von zu entdeckelnden Waben im Entdecklungsgeschirr. Das ist ein pfiffiges Gadget, man rüstet bestehende Wannen einfach um. Kostet rund 100 €.

Nassenheider Entdeckelungsgeschirr - Foto: Melanie von Orlow
Nassenheider Entdeckelungsgeschirr - Foto: Melanie von Orlow

Swienty GiessformAuch sehr schön wenngleich noch nicht zu erwerben war die Mittelwandgießform von Swienty. Das System ist simpel und bestechend - es handelt sich um zwei Gießformen, die nach Kundenwünschen gefertigt werden (Silikon). Nach dem Giessen der ersten Mittelwand dreht man den Einsatz und gießt die nächste, während die erste in dem darunter liegenden Wasserbad gekühlt wird.

Es braucht keinen beständigen Wasserzustrom und das Ding braucht wenig Platz - allerdings eine dicke Brieftasche; am Rand stand etwas von 1400 €...

 

10.1.2015: Ja ist denn schon Frühling? Ein laues Lüftchen (wenn auch Regen und Orkanböen) mit 12 Grad! Bei solchen Bedingungen lohnt der Blick zu den Immen und richtig, da sind sie:

Januar 2015: Erster Ausflug-Foto: Melanie von Orlow
Januar 2015: Erster Ausflug-Foto: Melanie von Orlow

Dabei stellte sich auch heraus dass die Waage nicht mehr ihr Daten überträgt - selber Schuld: Das Guthaben der Mobilfunkkarte ist verbraucht und muss aufgeladen werden.

Aber nun geht es gleich zum Shoppen - natürlich nicht zum Ku-Damm oder in das Bikini-Haus, sondern zu den Großimkertagen nach Soltau...logisch!

 

2.1.2015: Gesundes neues Jahr wünsche ich allseits - natürlich vor allen den Immen,die das ja wohl sehr brauchen. Wie zu befürchten war, klagen viele Imker über hohe Winterverluste.
Dazu kommt der Beutenkäfer in Italien der die Zukäufe aus dem Süden zumindest erschweren wird (leider wohl nicht gänzlich verhindern)...so stehen wir vor einem herausfordernden Bienenjahr: Die Verluste durch gute Vermehrung auffangen aber dabei vermutlich Einbussen in der Erntehinnehmen müssen - das dürfte das Credo sein.

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