10. Naturschutzpolitisches Frühstück
10. Naturschutzpolitisches Frühstück: Silke Gebel, Turgut Altug, Regine Günther und Stefan Tidow

Das 10. Naturschutzpolitische Frühstück im Berliner Abgeordnetenhaus war heuer hochkarätig besetzt - neben der Fraktionsvorsitzenden der Bündnis 90/Die Grünen, Silke Gebel, war die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, und ihr Staatssekretär Stefan Tidow anwesend. Dazu viele Imker*innen, Aktive der Waldschulen, Gartenarbeitsschulen und, und, und, die der Einladung von Turgut Altug gefolgt waren.

Während kein Interesse daran bestand, sich vertieft in die Problematik der Veterinärämter und Imker einzuarbeiten (was ja auch formal bei SenJustVA angesiedelt ist), waren Themen wie die pestizidfreie Kommune und Kleingartensicherung eher angesagt.

Die Charta Stadtgrün war natürlich ein Thema, das der Senatorin besonders am Herzen lag - hier musste ich doch die Erwatungen etwas dämpfen, denn so lange das für Grün gemeinte Geld in bezirkliche Globalhaushalte geht und dort dann für anderes verwendet werden kann, werden viele der guten Ideen einfach nicht umgesetzt werden. Hier hofft man, mit Anreizsystemen wie Zielvereinbarungen weiter zu kommen.

Betont wurde erneut, dass das Tempelhofer Feld unbebaut bleiben soll. Aus dem Publikum wurde gefordert, dass Bauherren mehr über ihre Pflichten aber auch Möglichkeiten informiert werden sollten, um dem Artenschutz am Gebäude besser gerecht zu werden - die zahlreichen Gebäudesanierungen seien nicht meldepflichtig und so würden viele Verstöße nicht geahndet.

Übrigens passen hierzu die Erkenntnisse vom Berliner Naturschutztag - dort hatte Rainer Altenkamp gezeigt, dass in anderen Städten der Spatz tatsächlich ein "aussterbendes" Modell ist da man dort auf die Nistbedürfnisse dieser Vögel noch weniger Rücksicht nehme obwohl zumindest die Gesetzgebung das für deutsche Städte eigentlich fordere.

Alle Vögel sind noch da
Haussperlinge auf dem Rückzug - in Berlin (noch) nicht.

Allgemein bedauert wurde aber auch dort, dass der Bauherr praktisch allein über die Einbeziehung eines Experten entscheide und so viele Nester und Niststätten verschwänden zumal die Fachliche Praxis der Wärmedämmung explizit fordere, Tiere komplett aus Gebäuden auszuschließen!

Groß ist offenbar die Sorge, dass ein "Volksbegehren Artenvielfalt" wie in Bayern auch in Berlin stattfinden könne - das wurde explizit als "eher kontraproduktiv" bezeichnet. Dafür soll Berlin in diesem Frühjahr laut Stefan Tidow Vollmitglied beim Bündnis "Kommunen für die Biologische Vielfalt" werden... man darf gespannt sein!

 

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